Die verbücherten Wohnungen waren im ersten Halbjahr in Österreich etwas größer als in den vergangenen Jahren.

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Im ersten Halbjahr 2021 kam es in Österreich zu sehr vielen Transaktionen bei Eigentumswohnungen. Gehandelt wurden laut einer aktuellen Erhebung von ImmoUnited im Auftrag des Maklernetzwerks Remax von Jänner bis Juni genau 26.166 Wohnungen, das waren um 9,6 Prozent mehr als 2020 und gleich viele wie im Vergleichszeitraum des Rekordjahrs 2018.

Der kumulierte Transaktionswert stieg allerdings stark an und lag im ersten Halbjahr 2021 bei 6,76 Milliarden Euro, und damit um mehr als eine Milliarde über dem Durchschnittswert aus den Jahren 2018 bis 2020. Das hatte naturgemäß mit den gestiegenen Preisen zu tun, aber nicht nur. Auch die durchschnittliche Wohnfläche pro Transaktion legte zu, jedenfalls in den meisten Bundesländern. Das Burgenland war die einzige Ausnahme, Kärnten bewegte sich auf dem Niveau der beiden Vorjahre, heißt es in einer Aussendung von Remax.

Wohnfläche legte um 2,2 Quadratmeter zu

Demnach lag im ersten Halbjahr die durchschnittliche Größe aller gehandelten Eigentumswohnungen bei 68,9 Quadratmeter, das waren um 2,2 Quadratmeter mehr als im Vergleichszeitraum des Jahres 2020. Allein das erkläre bereits 3,3 Prozent der Preissteigerung, heißt es bei Remax. Der durchschnittliche Wohnungspreis legte allerdings gleich um 8,9 Prozent bzw. 19.176 Euro zu und liegt nun bei 235.403 Euro. Es war der höchste Wertanstieg seit dem Jahr 2014.

"Eine derart dynamische Preisentwicklung war nicht vorhersehbar", resümiert Remax-Austria-Chef Bernhard Reikersdorfer. "Die Nachfrage ist im letzten Jahr nochmals deutlich gestiegen, und das hat zu spürbaren Preissteigerungen geführt. Trotzdem stehen Eigentumswohnungen bei Anlegern, aber auch bei Eigennutzern weiter hoch im Kurs."

Das billigste Viertel aller Wohnungen kostete höchstens 147.000 Euro, auch dieser Grenzwert verschob sich um 8,9 Prozent nach oben. Für das teuerste Viertel der gehandelten Wohnungen mussten jeweils mindestens 313.000 Euro auf den Tisch geblättert werden, die Schwelle stieg mit 8,2 Prozent ebenfalls deutlich an.

Quadratmeterpreis plus 6,8 Prozent

Nach Quadratmetern betrachtet fiel die Erhöhung aber eben dann ein wenig niedriger aus. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis legte um 6,8 Prozent zu, von 3.473 auf 3.709 Euro. Im unteren Preissegment betrug der Anstieg pro Quadratmeter 186 Euro auf 2.666 Euro und im oberen 274 Euro auf 4.703 Euro.

In Wien wurden im ersten Halbjahr 7.832 Wohnungen mit einem Gesamtwert von 2,36 Milliarden Euro gehandelt, um 540 Millionen Euro mehr als im ersten Halbjahr 2020. Der durchschnittliche Wohnungspreis ist um 12,6 Prozent auf 272.093 Euro gestiegen, davon seien allerdings 5,8 Prozentpunkte auf die größere Wohnfläche zurückzuführen, heißt es in der Aussendung. Statt 60,9 Quadratmeter lag die durchschnittliche Wohnfläche 2021 bei 64,4 Quadratmetern. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis legte von 4.263 Euro auf 4.499 Euro zu, ein Plus von 5,5 Prozent.

Tirol hinter Wien auf Platz zwei

In der Umsatzstatistik lag Tirol mit 925 Millionen Euro auf Platz zwei, dort wurden im ersten Halbjahr 2.904 Wohnungskaufverträge unterschrieben, ein Plus von 13 Prozent bei der Anzahl und von 21,3 Prozent beim Volumen. Durchschnittliche 286.620 Euro für eine Tiroler Wohnung waren um 6,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Oberösterreich kam bei der Umsatzstatistik auf Platz drei. Im Land ob der Enns wurden 3.629 Wohnungen mit einem kumulierten Wert von 781 Millionen Euro verbüchert, das Volumen legte somit um 18,8 Prozent zu. (mapu, 29.9.2021)