Die Missionen der Nasa müssen während der Sonne-Mars-Konjunktion zurückgefahren werden. Von links oben: Der Rover Perseverance mit dem Ingenuity Mars Helicopter, der InSight Lander, die Orbiter Odyssey und Maven der Rover Curiosity und der Mars Reconnaissance Orbiter.
Illustr.: NASA/JPL-Caltech

Weil die Sonne in den kommenden Wochen genau zwischen der Erde und dem Mars steht, muss die US-Raumfahrtbehörde Nasa die Kommunikation mit ihren Missionen auf dem roten Planeten vorübergehend einstellen. Problematisch sind in einer solchen etwa alle zwei Jahre auftretenden astronomischen Konstellation vor allem die von der Sonne ausgestoßenen ionisierten Gaswolken, die die Kommunikationssignale beeinträchtigen, teilte die Nasa am Dienstag mit. Daher werden in den ersten beiden Oktoberwochen keine Kommandos zum Mars geschickt.

Hausaufgaben

Für die verbindungslose Zeit schicken die Nasa-Ingenieure ihren Robotern und Orbitern vorab eine Liste von Aufträgen, die sie dann selbstständig ausführen sollen. "Auch wenn unsere Mars-Missionen in den nächsten Wochen nicht so aktiv sein werden wie gewohnt, werden sie uns weiterhin über ihren Status informieren", sagte Roy Gladden, Manager des Mars Relay Network am Jet Propulsion Laboratory der Nasa. "Jede dieser Mission hat einige Hausaufgaben zu erledigen, bis sie wieder von uns hören."

So verbringen die Mars-Missionen der Nasa die kommunikationslose Zeit:

  • Der Marsrover Perseverance wird mit seinen MEDA-Sensoren (Mars Environmental Dynamics Analyzer) Wettermessungen vornehmen, mit seinen Kameras nach Wirbelstürmen, sogenannten Staubteufeln Ausschau halten, mit dem RIMFAX (Radar Imager for Mars' Subsurface Experiment) Daten sammeln und mit seinen Mikrofonen Marsgeräusche aufnehmen.
  • Der Ingenuity Mars Helicopter wird während dieser Zeit an seiner aktuellen Position 175 Meter entfernt von Perseverance verbleiben und seinen Status wöchentlich an den Rover übermitteln.
  • Der andere noch aktive Nasa-Rover Curiosity wird mit seinen REMS-Sensoren (Rover Environmental Monitoring Station) ebenfalls Wettermessungen vornehmen, mit seinen RAD- (Radiation Assessment Detector) und DAN-Sensoren (Dynamic Albedo of Neutrons) Strahlungsmessungen durchführen.
  • Der stationäre InSight-Lander wird mit seinem Seismometer weiterhin nach Marsbeben lauschen.
  • Die drei Nasa-Orbiter Odyssey, Mars Reconnaissance Orbiter und Maven werden wie gewohnt Daten von den Oberflächenmissionen zurück zur Erde übermitteln und zusätzlich ihre eigenen wissenschaftlichen Beobachtungen durchführen.

Nachdem nur eine begrenzte Menge wissenschaftlicher Informationen während der Mars-Sonne-Konjunktion die Erde erreichen wird, müssen die Raumsonde den Großteil der Daten vorübergehend speichern. Das bedeutet vor allem, dass die ansonsten fortlaufend transferierten unbearbeiteten Bilder von Perseverance, Curiosity und InSight vorübergehend nicht zur Verfügung stehen. (tberg, red, 29.9.2021)