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Am Samstag zu Mittag wird wieder die Funktion sämtlicher Sirenen in Österreich überprüft.

Foto: Getty Images

Am Samstag z’Mittag burren sie wieder, wie man bei uns sagt. Zivilschutz-Probealarm. Bei mir war es schon vergangenen Freitag so weit. Da kam der Techniker der Alarmanlage, um deren Funktion zu überprüfen. Eine sinnlose Tätigkeit. Erstens löst eh irgendwer alle paar Monate unabsichtlich einen Alarm aus, und dass bei einem Sensor die Batterie leer war, wusste ich auch so.

Das Service wollte ich trotzdem. Mir wollte es nämlich nicht und nicht gelingen, den Sensor für den Batteriewechsel zu öffnen. Da ist mir lieber, ein Kundiger macht das, bevor ich mit dem Sensor auch noch das Fenster einschlag.

Der Tausch geht übrigens ganz einfach. Wenn man halt weiß, wie es geht.

Natürlich wollte der Techniker gleich alle Batterien der Anlage tauschen. Es war wohl das erste Mal, dass ihm wer sagte, dass nix getauscht wird, was nicht kaputt ist. Batterien schon gar nicht.

Bei der Funktionsprüfung sind wir dann draufgekommen, dass die Außensirene nicht funktioniert. Was bis dato nicht auffiel, weil die Sirene im Haus schon so laut ist, dass man die draußen nicht hört, wenn ein Fenster oder eine Tür offen ist – was ja bei fast jedem falschen Alarm der Fall ist.

Die Fehlersuche würde eine ganze Reihe von Fehlalarmen produzieren. Und bei uns auf dem Land, wo es für gewöhnlich sehr ruhig ist, kann das die Nachbarn ganz schnell ganz viel nerven. Also hatte ich die Hosen schon ziemlich voll. Aber was sollte ich sonst auch machen?

Nach echten zwei Minuten, gefühlten zwei Stunden und zwei verschlagenen Ohren war alles vorbei. Und wie es sich bei einem Alarm gehört – aber schon gar niemand hat auch nur nachgefragt, ob alles in Ordnung sei.

Die Anlage ist für die Fisch. Was für ein Glück, dass seit dem Hauskauf unsere einzigen Wertgegenstände die leeren Bierflaschen in der Kiste bei der Kellertür sind. (Guido Gluschitsch, 1.10.2021)