Immer mehr Serien und Filme widmen sich dem Thema Influencer und machen sie, wie hier die Schauspielerin Antonia Pruy in der kommenden Serie "Echt Fame", zu Hauptdarstellern.

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Jeder kann Influencer werden. Dieser Tatsache wurden sich in der Pandemie offenbar zahlreiche Menschen bewusst, was zu einem massiven Anstieg der Zahl neuer potenzieller Werbeträger geführt hat. In diesem hartumkämpften Markt Geld zu verdienen wird allerdings zunehmend schwieriger.

Instagram die Nummer eins

Laut der Influencer-Marketing-Agentur Takumi suchten im Jahr 2020 etwa doppelt so viele Leute professionelle Hilfe, um über eine Influencer-Karriere an Marketingdeals zu gelangen. CEO Mary Keane-Dawson sieht auch bei den Firmen mehr Bedarf. "Die Akzeptanz von Influncer-Kampagnen ist in den vergangenen zwei Jahren um 30 Prozent gestiegen." Der Grund sei unter anderem die zunehmende Professionalisierung der Content-Schaffenden, aber auch das dazugehörige Publikum wachse mit.

Den Strom an neuen Gesichtern sieht Keane-Dawson positiv. "Werbekunden wollen nicht immer wieder dieselben Influencer sehen", was Neuankömmlingen am Markt ebenfalls Chancen einräumt. Der Kuchen sei ingesamt gewachsen, da aufgrund der Pandemie viele Firmen mehr Geld ins digitale Marketing stecken. Für 2021 erwartet die Plattform eMarketer über 3,6 Milliarden Dollar für Influencer-Kampagnen, im Jahr darauf sollen es schon 4,1 Milliarden sein. Im Jahr 2019 waren es noch 2,4 Milliarden.

In dem Bericht von eMarketer heißt es, dass etwa die Hälfte dieses Geldes auf Instagram entfällt und diese damit zur derzeit wichtigsten Plattform für Influencer macht. Youtube und Facebook seien bei den Umsätzen ähnlich groß, im Rückspiegel befindet sich derzeit Tiktok, allerdings mit großem Potenzial, bald die Nummer eins zu werden. Pinterest habe ebenfalls Potenzial, noch größer zu werden.

Harte Konkurrenz

Rund 50 Millionen bezeichnen sich laut der Venture-Capital-Firma Signalfire weltweit als Content-Schaffende. Die wachsende Anzahl der Anbieter in diesem Bereich ist nicht die einzige Hürde für erfolgshungrige Influencer in den nächsten Jahren. Erstmals tauchen auch Studien auf, die einen negativen Effekt solcher Kampagnen erkennen wollen.

Laut der Beratungsagentur Kroll und einer Studie aus dem Jahr 2020 sagen sogar rund 85 Prozent der Werbekunden, dass ihre Marke negatives Feedback aufgrund einer Influencer-Verbindung erhalten habe. Speziell bei kleineren Partnern unter 10.000 Followern sei es immer wieder zu ungewollten Vorfällen gekommen, die der Marke geschadet hätten. (red, 1.10.20219)