Eigentlich wollte der Influencer "Quentin Quarantino" Gelder sammeln, um Flüchtlinge aus Afghanistan hinauszufliegen. Dafür spendeten seine fast 700.000 Follower ungefähr sieben Millionen US-Dollar. Einer Recherche der "Washington Post" zufolge sind aber bisher nur eine halbe Million davon tatsächlich erfolgreich für den Zweck eingesetzt worden. Drei Millionen der "Operation Flyaway" seien für Flüge ausgegeben worden, die nie stattgefunden haben.

Betrugsvorwürfe

Das Geld wurde noch immer nicht rückerstattet. Die Organisatoren versuchen aktuell, neue Wege zu organisieren. Weitere Gelder – etwa eine halbe Million – wurden verliehen, um andere Organisationen bei Rettungsflügen zu unterstützen. Den größten Teil, nämlich rund 2,8 Millionen, vergab man allerdings an einen Ex-Häftling, gegen den aktuell aufgrund von Betrugsvorwürfen von Behörden ermittelt wird.

Quarantino hatte seine Follower zum ersten Mal am 17. August um Unterstützung gebeten. Sein ursprüngliches Ziel, nämlich eine halbe Million zu sammeln, erreichte er bereits nach zwei Stunden. Der Influencer selbst hatte auf der Website des Projekts, auf der er Geld gesammelt hatte, geschrieben, dass jeder Cent ausgegeben werde, um Flüge zu bezahlen oder Betroffene zu unterstützen.

Frustrationen

Gegenüber der "Washington Post" gibt er an, dass er weiterhin hoffe, dass die Mission erfolgreich sein werde. Menschen würden aufgrund der "Operation Flyaway" leben – egal, wie groß das Chaos drumherum war, er bereue daher nichts. Klarerweise gebe es Frustrationen, weil nicht so viele Menschen hätten gerettet werden können wie ursprünglich erhofft. Aber dennoch könne man ja Menschenleben nicht mit einem Preisschild versehen. (red, 3.10.2021)