Die Drama-Serie ist derzeit auch in Österreich eine der beliebtesten Shows auf Netflix.

Foto: Netflix

Der südkoreanische Internetanbieter SK Broadband hat am Freitag Netflix verklagt. Grund sei die in Südkorea produzierte Serie "Squid Game", die zu einer Überlastung der Internet-Leitungen geführt haben soll. Der Internetanbieter will durchsetzen, dass Netflix sich an den Kosten eines solch überhöhten Datenverkehrs beteiligen müsse.

Erfolgreichste Serie aller Zeiten

Bereits auf der Code Conference am Montag fiel der Name der Serie. Netflix CEO Ted Sarandos ließ in einem Interview wissen, dass "Squid Game" aller Voraussicht nach die erfolgreichste, nicht-englischsprachige Netflix-Serie aller Zeiten werden wird. Es sei sogar möglich, dass die Serie die größte Show "aller Zeiten" werden könnte. Bisher hat diesen Titel die Serie "Bridgerton" inne, mit beachtlichen 82 Millionen Zugriffen.

Der Erfolg von Netflix lässt die Datenmengen bereits seit mehreren Jahren stark steigen. Laut SK Broadband um etwa 1,150 Gigabits pro Sekunde in den letzten drei Jahren. Den Höhepunkt hatte man in diesem September – der Monat, an dem "Squid Game" erschienen ist.

In Südkorea diskutiert man deshalb schon seit längerer Zeit, ob sich Streaming-Anbieter wie Netflix an den Kosten für die erhöhten Datenmengen beteiligen soll oder eben nicht. In einem bereits geschlagenen Rechtsstreit konnte sich Netflix von einer Beteiligung freisprechen, indem sie argumentierten ihre Aufgabe im Schaffen und im Anbieten von Inhalten zu sehen. Eine funktionierende Internet-Leitung zu liefern läge nicht in ihrem Bereich, so Netflix in einem Reuters-Bericht.

16.000 Jobs

Der Vize-Präsident von Netflix in Korea, Kang Dong-han, sieht den Beitrag seines Arbeitgebers in anderen Zahlen. So betonte er zuletzt, dass der "wirtschaftliche Effekt" von Netflix in Südkorea durch die zahlreichen Investitionen in die Unterhaltungsindustrie einen Wert von rund 4,7 Milliarden Dollar hätte. Rund 16.000 Jobs seien dadurch in verschiedensten Bereichen geschaffen worden, so Dong-han.

Während Netflix und Youtube derzeit eben nicht einen Teil der Internetkosten tragen, zahlen Amazon, Apple und Facebook sehr wohl Geld an die Internetanbieter – zumindest in Südkorea. (aam, 2.10.2021)