Taiwans Premier Premier Su Tseng-chang sagte, Chinas Handlungen würden dem Frieden in der Region schaden.

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Taipeh – Taiwan hat angeprangert, dass 38 chinesische Kampfflugzeuge in seine Luftraumüberwachungszone eingedrungen seien. Es sei das bisher größte derartige Eindringen von Chinas Luftwaffe gewesen, teilte das Verteidigungsministerium am Samstag mit. Als Reaktion sei unter anderem die taiwanesische Raketenabwehr aktiviert worden. Premier Su Tseng-chang rügte das Vorgehen und sagte, China schade dem Frieden in der Region. Kurz darauf meldete Taiwan das Eindringen von weiteren 20 chinesischen Kampfjets in die Luftraumüberwachungszone.

Eine solche Aktion hatte es bereits im April, im Juni und zuletzt am 23. September gegeben, damals mit 24 Jets. Als 15 chinesische Flugzeuge im April in die Luftraumüberwachungszone Taiwans eingedrungen waren, sagte Taiwans Außenminister Joseph Wu, sein Land sei bereit, Krieg zu führen, wenn es dies müsse: "Und wenn wir uns bis zum letzten Tag verteidigen müssen, werden wir uns bis zum letzten Tag verteidigen."

Peking sieht das demokratische Taiwan, das sich 1949 vom Festland abspaltete, als abtrünnige Provinz und nicht als unabhängigen Staat an und versucht, es international zu isolieren. Die Volksrepublik lehnt jede Form formeller Beziehungen anderer Länder mit der Inselrepublik ab. Nur 15 Staaten weltweit erkennen Taiwan an und müssen dafür auf diplomatische Beziehungen zu China verzichten. (APA, red, 2.10.2021)