Jetzt haben wir es also quasi amtlich: Christine Aschbacher ist rehabilitiert. Allerdings aus dem falschen Grund: nicht etwa weil sie eine wissenschaftliche Arbeit eingereicht hätte, sondern als Spitzensatirikerin, die zu beweise wusste, dass man in Österreich (und wohl auch in der Slowakei) mit barem Tinnef nette akademische Titel erwerben kann.

Christine Aschbacher ist rehabilitiert.
Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Mit ihrer Intervention hat Aschbacher gezeigt, wie viel solche Titel wert sind und was man für sie braucht: mangelnde Rechtschreibkenntnisse, hanebüchene Thesen, einen Ideenspender namens Google und die blauäugige Verehrung von Leithammeln des Neoliberalismus wie Steve Jobs oder Richard Branson. Dass ein Beurteilungsgremium ausrücken muss, um mangelnde Täuschungsabsicht als Hauptmeritum der Satirikerin Aschbacher geltend zu machen, ist so amüsant wie ein ahnungsloser Installateur, der den Kunden die Abflüsse verstopft und sich dann damit rechtfertigt, dass er es nur gut gemeint habe. Und der Fortbestand der Titel ist so lustig wie Pontius Pilatus in Das Leben des Brian, wenn er von seinem Jugendfreund Schwanzus Longus erzählt: unmöglich, sich das Lachen zu verbeißen.

Natürlich sind jetzt ein paar Miesepeter eingeschnappt, weil sie glaubten, monatelang büffeln, schreiben und redigieren zu müssen, wo es eine Woche munteres Zusammenschustern ebenso getan hätte. Entspannt euch, Leute, auch an den hohen Schulen gilt das Motto "Spaß muss sein". (Christoph Winder, 3.10.2021)