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Am Montag entlud sich die Wut über den Tod der Bauern vom Vortag auf den Straßen Hyderabads.

Foto: Mahesh Kumar A

In Indien sind Proteste von Bauern gegen die Agrarreform der Regierung eskaliert; mindestens acht Menschen sind dabei gestorben. Das bestätigte die Polizei am Montag. In Indien protestieren Bauern seit zehn Monaten gegen eine Gesetzesreform zur Liberalisierung des Agrarmarktes. Die Regierung argumentiert, dass Bauern mit mehr freiem Markt höhere Gewinne erzielen könnten und dass eine Modernisierung der Landwirtschaft notwendig sei. Bauern hingegen fürchten um ihr Überleben.

Eskalation der Gewalt

Über den Hergang der Gewalteskalation in Lakhimpur im Unionsstaat Uttar Pradesh gab es widersprüchliche Angaben. Laut Bauernvertretern kippte die Lage am Sonntagabend, nachdem ein Auto des Sohnes von Vize-Innenminister Ajay Mishra einige Bauern überfahren haben soll.

Mishra gab dagegen an, das Auto sei zwar an Ort und Stelle gewesen, aber Bauern hätten es mit Steinen beworfen, worauf es umgestürzt sei und einige Bauern getroffen habe. In dem Auto seien ein Fahrer und drei Vertreter seiner hindu-nationalistischen Regierungspartei BJP gewesen, die ein Mob später getötet habe. Bei den restlichen vier Toten habe es sich um Bauern gehandelt, sagten Bauernvertreter.

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Seit Monaten wird gegen die Liberalisierung des Agrarmarktes demonstriert.
Foto: SAJJAD HUSSAIN

Der Regierungschef des betroffenen Unionsstaates Uttar Pradesh, Yogi Adityanath, forderte eine Untersuchung. Er kündigte eine harte Bestrafung der Schuldigen an. Rund 60 Prozent der Bevölkerung im 1,3-Milliarden-Einwohner-Land Indien leben von der Landwirtschaft. Die meisten sind arme Kleinbauern. (APA, 4.10.2021)