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Es gilt als unwahrscheinlich, dass Italien den ehemaligen katalanische Regionalregierungschef Carles Puigdemont ausliefern wird.

Foto: GUGLIELMO MANGIAPANE

Der ehemalige katalanische Regionalregierungschef Carles Puigdemont hat am Montag an einer Gerichtsverhandlung vor dem Berufungsgericht der Stadt Sassari auf der italienischen Insel Sardinien teilgenommen. Das Gericht muss über seine von der spanischen Justizbehörde beantragte Auslieferung entscheiden. Das Gericht kann sich bis zu zwei Monaten für eine Entscheidung über den Auslieferungsantrag Zeit nehmen.

Unterstützung sardischer Separatisten

Vor Beginn der Gerichtsverhandlung kam es zu einer Demonstration sardischer Separatisten. Sie schwenkten Fahnen Kataloniens und Sardiniens. "Freiheit, Freiheit!", skandierten die Demonstranten. Puigdemont war am Samstag von Belgien nach Sardinien geflogen, um an der Gerichtsverhandlung teilzunehmen.

Puigdemont war der führende Kopf bei der Ausrufung der Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien 2017. Nach seiner Absetzung durch die spanische Zentralregierung in Madrid ging er im Oktober 2017 nach Belgien ins Exil, um der Strafverfolgung in Spanien zu entgehen. Die spanische Justiz wirft dem 58-Jährigen wegen des illegalen Unabhängigkeitsreferendums von 2017 und der versuchten Abspaltung Kataloniens Rebellion und Veruntreuung öffentlicher Gelder vor und will ihn vor Gericht stellen.

Auslieferung unwahrscheinlich

Puigdemont war am 23. September auf Sardinien festgenommen worden, war aber nach kurzer Zeit wieder freigekommen. Es gilt als unwahrscheinlich, dass Italien ihn an Spanien überstellen wird. Schon frühere Auslieferungsversuche bei früheren Festnahmen schlugen fehl. (APA, 4.10.2021)