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Tanken bleibt ein teures Unterfangen. So rasch, wie manche es sich wünschen, dürften die hohen Preise nicht zurückgehen.

Foto: reuters/drake

Entspannung für leidgeplagte Autofahrer ist so rasch nicht in Sicht. Bei virtuellen Beratungen der wichtigsten Ölexportnationen um Saudi-Arabien und Russland (Opec+) zeichnete sich am Montagnachmittag ab, dass entgegen ursprünglichen Erwartungen die Ölhähne nicht weiter aufgedreht werden als beim Juli-Treffen der Ölminister ohnehin beschlossen worden war.

Bis zumindest April nächsten Jahres wollte die um Russland und andere Nicht-Opec-Länder erweiterte Gruppe die Rohölförderung Monat für Monat um etwa 400.000 Fass am Tag (je 159 Liter) erhöhen. Damit wollte man der wieder erstarkten Konjunktur und der dadurch gestiegenen Ölnachfrage Rechnung tragen. Mit Ausbreitung der Corona-Pandemie und dem Einbruch der Weltwirtschaft hatte die 23 Mitglieder umfassende Opec+ die Ölförderung um insgesamt 5,8 Millionen Fass am Tag gekappt und damit den Preisverfall des schwarzen Goldes gestoppt.

Dreijahreshoch

Nun ist die Situation eine andere, der Preis der in Europa marktführenden Nordseesorte Brent hat in der Vorwoche mit rund 80 Dollar je Fass ein Dreijahreshoch erreicht. Deshalb kam der Ruf nach zusätzlichen Ölmengen auf. In der vergangenen Woche hatte es widersprüchliche Signale zum Thema Fördermengenausweitung gegeben. In Diskussion war unter anderem, dass die für Dezember geplante Anhebung der Fördermenge vorgezogen und das Plus für November um 800.000 statt bloß 400.000 Fass am Tag verdoppelt wird. Das schien bei den Beratungen der Ölminister am Montagnachmittag aber nicht mehrheitsfähig zu sein, wie es aus dem Umfeld der Opec+ hieß.

Die Aussicht auf einen Verzicht auf eine stärkere Rohölförderung gab der Sorte Brent Rückenwind. Sie machte ihre Anfangsverluste wett und notierte bei 79,22 Dollar je Fass.

Der Stopp an der Zapfsäule dürfte somit bis auf weiteres teuer bleiben. Nach Berechnungen des Autofahrerclubs ÖAMTC ist der Preis für Benzin zuletzt Monat für Monat gestiegen. Im August, dem letzten berechneten Monat, lag der Preis für Super über ganz Österreich betrachtet im Schnitt bei 1,317 Euro je Liter, nach 1,311 Euro im Monat davor.

CO2-Preis wirkt ab Juli

Der Preis für Diesel ist von Juli auf August leicht von 1,239 auf durchschnittlich 1,234 Euro gesunken, wobei es im September schon wieder nach oben gegangen sein könnte. Abgesehen von Preisschwankungen, die auf das Auf und Ab der Rohölnotierungen zurückzuführen sind, steht mit der am Wochenende verkündeten ökologischen Steuerreform eine Belastung bevor, die schrittweise steigen wird.

Mit der Bepreisung von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2), das ab Juli mit 30 Euro je Tonne belastet wird, steigt auch der Treibstoffpreis an der Zapfsäule.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut hat den wahrscheinlichen Effekt berechnet. Demnach dürfte sich der Liter Benzin durch die CO2-Abgabe in einem ersten Schritt um 8,3 Cent ohne Mehrwertsteuer und um 10,0 Cent mit Mehrwertsteuer verteuern, bei Diesel um 9,4 bzw. 11,3 Cent je Liter. Mit höherem CO2-Preis verteuert sich Sprit weiter. (Günther Strobl, 4.10.2021)