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Sechs Stunden lang waren die Facebook-Services am Montagabend nicht erreichbar.

Foto: Reuters, DADO RUVIC

Mit dem Hashtag #InternetShutDown wurde am Montag Twitter überrannt. Natürlich war nicht das ganze Internet offline – aber für viele die wichtigsten Kommunikationskanäle, namentlich Facebook, Instagram und Whatsapp. Das Internet traf sich also auf Twitter, um über den "Internetausfall" zu scherzen, Verschwörungstheorien aufzustellen und die eigene Mutter zu beschuldigen.

Facebook-Kollaps

"Es gibt eine gar nicht so geringe Wahrscheinlichkeit, dass meine Mutter mal wieder IRGENDWAS angeklickt hat", schreibt Peter Wittkamp auf Twitter, den sechsstündigen Ausfall kommentierend. Twitter selbst begrüßt zum Start des Facebook-Kollapses die vielen Exil-Facebooker: "Wir begrüßen buchstäblich alle!" Die Accounts von Whatsapp und Instagram antworten sogar mit einer freundlichen Begrüßung, um zu beweisen, dass man zumindest noch auf Twitter online sein kann.

Ein weiterer Trend waren zahlreiche Nutzer, die betonen, dass sie die Abwesenheit der Services gar nicht bemerkt hätten. Man habe ja Netflix oder lineares Fernsehen geschaut oder mit der Oma telefoniert. Wirklich wichtig seien die Facebook-Kanäle doch gar nicht – außer für Influencer vielleicht. Andere sahen in der kurzzeitigen Social-Media-Stille sogar eine Chance. "Einfach mal ein Tag der Besinnung und Realitätsgewinnung für die ganzen Zombies in der Welt", meint etwa Martin Wohlert auf Twitter.

Mit Verschwörungstheorien hält man sich auf Twitter zurück, und auch Vergleiche zu großangelegten Cyberangriffen, die künftig immer wieder passieren können, werden schnell in ihre Schranken gewiesen.

Schreckschuss

So mancher mag sich am heutigen Tag ein paar Gedanken darüber machen, wie abhängig er vom Facebook-Konzern tatsächlich ist. Ob Chatgruppen abseits von Whatsapp vielleicht doch Sinn machen oder die Urlaubsfotos allein auf Facebook gut aufgehoben sind. Für alle anderen waren es ein paar Stunden Ruhe, außer man verbrachte seine Zeit auf Twitter, um die vielen bissigen Kommentare zu lesen. (aam, 5.10.2021)