Mark Zuckerberg findet etwas unlogisch.

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Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat Vorwürfe einer ehemaligen Mitarbeiterin zurückgewiesen, das weltgrößte soziale Netzwerk fache aus Gewinnsucht die Wut seiner Nutzer an. "Das Argument, dass wir absichtlich Inhalte fördern, um Menschen für Geld wütend zu machen, ist zutiefst unlogisch", schrieb Zuckerberg am Dienstag auf seiner Plattform.

Reaktion

"Wir verdienen Geld mit Anzeigen, und die Werbekunden sagen uns immer wieder, dass sie ihre Anzeigen nicht neben schädlichen oder wuterregenden Inhalten sehen wollen", erklärte Zuckerberg. Er kenne keinen Tech-Konzern, der Produkte herstelle, die Menschen wütend oder depressiv machten.

Zuvor hatte die frühere Facebook-Managerin Frances Haugen vor dem US-Kongress erklärt, dass Facebook bewusst polarisiere und der geistigen Gesundheit von Kindern schade. Republikanische und demokratische Abgeordnete kritisierten in der Anhörung den US-Konzern.

Hintergrund

Mit der Stellungnahme bricht Zuckerberg sein Schweigen zu dem Thema. In den Tagen zuvor wollte er die neuen Vorwürfe gegen sein Unternehmen nicht kommentieren, der wachsende Druck könnte ihn zum Umdenken gebracht haben. Zuvor hatte die PR-Abteilung von Facebook es noch auf einem anderen Weg probiert. In einer Stellungnahme versuchte man es mit persönlichen Angriffen gegen Haugen. Diese habe keine zwei Jahre für Facebook gearbeitet, zudem sei sie nie in Meetings mit Top-Managern eingeladen worden. Das führte prompt zu scharfen Reaktionen in der US-Presse, in denen auch Vergleiche zum Verhalten der Zigarettenindustrie in früheren Jahren gezogen wurde. Denn auch diese habe versucht, Kritiker direkt zu diskreditieren, um von der konkreten Kritik abzulenken.

Haugen hatte sich am Sonntag in einem Interview für die Sendung "60 Minutes" des US-Senders CBS zu erkennen gegeben. Zuvor bildete sie die Quelle für eine Artikelreihe des "Wall Street Journal", in der zahlreiche schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen erhoben wurden. (APA, red, 6.10.2021)