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Die Polizei in Salzburg hat einen mutmaßlichen Internetbetrüger ausgeforscht. Der Mann soll sich auf einer Datingplattform als Arzt ausgegeben und das Vertrauen von zwei Personen missbraucht haben. Der Verdächtige, ein 42-jähriger Mann, wollte ihnen mehrere tausend Euro für medizinische Geräte aus der Tasche ziehen, wobei eine der beiden tatsächlich 200 Euro zahlte.

Der sogenannte "Lovescammer" täuschte laut Polizei vor, er sei ein Arzt aus Kanada und bei der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" im Jemen beschäftigt. Sein Profil auf der Internetplattform zeigte einen echten Arzt und plastischen Chirurgen aus Australien. Die Opfer waren schließlich misstrauisch geworden und verständigten die Exekutive.

Die "Cyber-Crime-Gruppe" des Kriminalreferates Salzburg ermittelte seit August gegen den Nigerianer. Die Beamten werteten zahlreiche Chatprotokolle zwischen Täter und Opfer aus. In Kooperation mit den italienischen Behörden konnten die Polizisten den Verdächtigen schließlich ausforschen.

Wo sich der 42-Jährige derzeit aufhält, konnte die APA auf Nachfrage bei der Landespolizeidirektion Salzburg heute nicht erfahren. Der Mann habe einen italienischen Pass und sei einmal im Mai in Tirol wegen illegalen Aufenthalts festgenommen worden, hieß es.

Beim "Love-Scamming" suchen die Täter in sozialen Netzwerken und auf Online-Partnerbörsen nach potenziellen Opfern. Sie versuchen, über die virtuelle Bekanntschaft eine emotionale Bindung aufzubauen, um dann den verliebten Opfern viel Geld herauszulocken. (AP/red, 6.10.2021)