Google geht ein Licht auf.

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Gerne gibt sich Google nach außen als in Umweltfragen besonders bewusstes Unternehmen. So hat man sich nicht nur ehrgeizige Ziele für den eigenen ökologischen Fußabdruck gesetzt – bis 2030 soll sämtlicher für den Betrieb von Google genutzter Strom aus erneuerbaren Energien stammen –, erst vor wenigen Tagen hat man auch einige Produktneuerungen angekündigt, die in dieselbe Kerbe schlagen. Dass gleichzeitig so mancher Youtuber mit der Verbreitung von Falschinformationen zum Klimawandel gutes Geld verdient, ist da ein Widerspruch, der nun auch Google aufgefallen zu sein scheint.

Neue Regeln

Google hat am Donnerstag angekündigt, dass man Klimawandelleugnern den Geldhahn abdreht – oder, anderes gesagt: Entsprechende Inhalte werden "demonetarisiert". Die neue Regel gilt sowohl für Youtube als auch andere Orte, bei denen Googles Werbenetzwerk zum Einsatz kommt. Gleichzeitig nimmt Google keine entsprechenden Werbungen mit solchen Inhalten mehr an.

Der Softwarehersteller betont, dass es dabei nicht um öffentliche Diskussionen und Debatten zu unterschiedlichen Lösungen gehe. Wer generell wissenschaftlich unleugbare Tatsachen wie die langfristige Erwärmung des Planeten oder den Beitrag von durch Menschen verursachter Umweltverschmutzung zu diesem Effekt leugne, der solle damit kein Geld mithilfe von Google mehr verdienen können.

Druck von außen

Neben der eigenen Positionierung Googles in dieser Frage hat dieser Schritt natürlich noch andere Beweggründe. So betont das Unternehmen selbst, dass man laufend mit Beschwerden von Werbern konfrontiert ist, die im Kontext solcher Inhalte nicht auftauchen wollen. Umgekehrt geht es Youtubern, die sich bisher darüber ärgern, dass bei ihren Videos entsprechende Werbung geschaltet wird.

Das Unternehmen betont dabei, dass man versuchen wird, die neue Regel behutsam umzusetzen, um zu verhindern, dass damit legitime Debatten getroffen werden. Wie gut das in der Praxis funktioniert, muss sich allerdings erst zeigen, und zwar ab November. Da tritt die neue Regel nämlich in Kraft. (apo, 8.10.2021)