APA-Vorstand Clemens Pig steht zwei Jahre lang einer Allianz von insgesamt 32 europäischen Nachrichtenagenturen vor.

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Wien – Clemens Pig ist zum neuen Präsidenten der europäischen Nachrichtenagentur-Allianz EANA (European Alliance of News Agencies) gewählt worden. Der geschäftsführende APA-Vorstand wird dieses Amt nun für zwei Jahre ausüben, wurde am Freitag mitgeteilt. Die Wahl fand bei der Generalversammlung und Herbstkonferenz der EANA in Wien statt. Der Allianz gehören insgesamt 32 europäische Nachrichtenagenturen an.

Diese stünden nicht nur unter dem Druck der digitalen Transformation in der Medienlandschaft, so Pig. "Die Pandemie hat uns alle in rasanter Geschwindigkeit vor zusätzliche große Herausforderungen gestellt: Die Arbeitsprozesse in den Newsrooms wurden durch den Mobile Workplace radikal aufgebrochen, die digitale Mediennutzung der Userinnen und User hat sich massiv gesteigert, Phänomene wie Desinformation und Fake News wurde von den Rändern der Gesellschaft durch die globalen technischen Netzwerke in die digitale Mitte der Gesellschaft gespült."

Schutz vor politischem Druck und Angriffen

Er erkennt darin aber auch Chance und Verantwortung für die Nachrichtenagenturen. "Gerade jetzt ist der professionelle Austausch und Zusammenhalt innerhalb der europäischen Agentur-Allianz besonders wichtig, auch und gerade beim Schutz einzelner Nachrichtenagenturen vor politischem Druck und Angriffen", betonte Pig. Er wolle an die erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers, dpa-Chef Peter Kropsch, anschließen und gab die "langfristige Sicherung der freien Berichterstattung der Nachrichtenagenturen" als oberstes Ziel aus.

Die EANA wurde 1956 gegründet und hat ihren Sitz in Bern. Finanziert wird die Allianz durch Beiträge ihrer 32 Mitglieder. Im Rahmen der Generalversammlung wurde der bisherige Generalsekretär Alexandru Giboi für eine weitere Funktionsperiode im Amt bestätigt. Das EANA-Board setzt sich weiters aus Fabrice Fries, CEO der französischen AFP, Elmir Huremovic, CEO der FENA in Bosnien-Herzegowina (beide neu gewählt) sowie Clive Marshall, CEO der britischen PA Media Group, zusammen. (APA, 8.10.2021)