Die Corona-Krise konnte der Karriereentwicklung von SAP-Consultants laut einer neuen Studie nichts anhaben.

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Im Schnitt liegt die Vergütung von SAP-Consultants rund 20 Prozent über den Gehältern vergleichbarer IT-Jobs. Dies ist ein zentrales Ergebnisse einer aktuellen Gehaltsstudie von Upstyle Consulting und dem Recruitingunternehmen Epunkt. Durchschnittlich verdient ein SAP-Consultant demnach 66.500 Euro brutto pro Jahr – darin ist ein Bonus von rund zehn bis zwanzig Prozent bereits inkludiert.

Gehälter im Überblick

"Die Gehälter von SAP-Consultants befinden sich seit Jahren deutlich über dem Durchschnitt", sagt Conrad Pramböck, Gehaltsexperte und Geschäftsführer von Upstyle Consulting. Schon zu Beginn der Karriere winken Einstiegsgehälter im Bereich zwischen 45.000 und 50.000 Euro. Die Spitzenverdiener kommen nach zehn Jahren Berufserfahrung teilweise auf über 100.000 Euro. Teamleiter verdienen häufig innerhalb der Bandbreite zwischen 80.000 und 100.000 Euro, SAP-Abteilungsleiter fast immer im sechsstelligen Bereich. "In den großen Konzernen können Abteilungsleiter sogar bis zu 200.000 Euro Jahresgehalt erzielen", sagt Pramböck.

Die höchsten Gehälter im SAP-Bereich werden in Wien bezahlt, wo auch die größte Dichte an großen Konzernen und großen Consultern herrscht. Im Westen Österreichs ist das Gehaltsniveau ebenfalls überdurchschnittlich, da es einen erheblichen Mangel an passenden Bewerbern gibt. Im Süden Österreichs, vor allem im ländlichen Raum, sind die Gehalts- und Karriereaussichten für SAP-Consultants vergleichsweise am schlechtesten.

Hohe Nachfrage

Und was genau macht ein SAP-Consultant? Allgemein agieren IT-Berater als Schnittstelle zwischen IT-Abteilungen und Unternehmen. Die Hauptaufgabe besteht darin, die ERP-Software (Enterprise-Resource-Planning-Software) des Anbieters SAP in Unternehmen einzuführen und anzupassen. Denn die SAP-Umgebung besteht aus unterschiedlichen Modulen, beispielsweise Rechnungswesen oder Logistik. Diese helfen dabei, die Geschäftsprozesse der Firmen zu optimieren, also Kapital, Betriebsmittel und Personal möglichst effizient einzusetzen.

Die Nachfrage an SAP-Fachkräften am Arbeitsmarkt ist hoch. "Bei SAP-Spezialisten stellen wir sogar einen noch höheren Bedarf als in anderen IT-Bereichen fest, weil dort die leistbaren Ausbildungen unternehmensseitig oft nicht anerkannt werden. SAP-Spezialisten müssen daher ihr Wissen durch 'learning on the job' erwerben", sagt Lisa-Marie Musyl, Recruiting Teamlead bei Epunkt. "Kandidaten legen neben einem möglichst attraktiven Gehalt immer mehr Wert auf das Arbeitsumfeld und möchten über die Unternehmenskultur und -vision Bescheid wissen. Immer relevanter werden auch der Einsatz der neuesten Technologien, wie etwa SAP S/4HANA, Homeoffice-Angebote und spannende strategische Projekte", berichtet Musyl aus ihrer Recruiting-Erfahrung.

Auch die Corona-Krise konnte der Karriereentwicklung von SAP-Consultants laut der Studie nichts anhaben. Im Gegenteil sind IT-Positionen, auch im SAP-Bereich, gefragter als zuvor. "Auch für die kommenden Jahre sehen wir attraktive Karrierechancen und ein deutliches Ansteigen der Gehälter von SAP-Experten", sagt Pramböck. (red, 11.10.2021)