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Die Entwicklungen der letzten Wochen könnten tatsächlich ein Umdenken im Umgang mit Social-Media-Plattformen bewirken.

Foto: AP, Jenny Kane

Instagram wird demnächst Maßnahmen setzen, die Jugendliche von schädlichen Inhalten fernhalten sollen. Zudem soll ebendiese Zielgruppe dazu ermutigt werden, regelmäßige Pausen von der Plattform zu nehmen. Dies bestätigte Facebook Vice President Of Global Affairs Nick Clegg am Sonntag in einem Interview mit CNN.

Mach eine Pause

"Wir werden sie dazu bringen, andere Inhalte anzusehen", erklärt Clegg die Ambitionen von Instagram. Es gebe tatsächlich Inhalte auf der Plattform, die dem "Wohlbefinden von Jugendlichen möglicherweise nicht förderlich sind". Nachdem die Pläne für ein eigenes "Instagram Kids" pausiert wurden, in dem Eltern bessere Kontrollmöglichkeiten für die Überwachung der eigenen Kinder bekommen hätten, würde man eine Funktion namens "Pause machen" einführen. Hier würde man Teenager aktiv dazu auffordern, den persönlichen Instagram-Konsum zu unterbrechen.

Einen konkreten Zeitplan für die Einführung der Maßnahmen bleibt Facebook schuldig. In einem Blog-Eintrag von Instagram-Chef Adam Mosseri am 27. September war bereits die Rede davon, "neue Features auszuprobieren". Diese würden sich aber laut einem Statement gegenüber "The Verge" noch nicht in der Testphase befinden, was einen baldigen Release unwahrscheinlich macht.

Härtere Konsequenzen

Clegg wurde in dem Interview mit CNN auch auf die Angriffe auf das US-Capitol im Jänner angesprochen und darauf, ob der Facebook-Algorithmus die Verbreitung von Pro-Angriffs-Plänen bewusst verstärkt habe. Eine klare Antwort blieb der Facebook-Mitarbeiter schuldig, er bestätigte jedoch, dass der Algorithmus in jedem Fall zur Rechenschaft gezogen werden sollte – notfalls auch mit staatlichen Regulierungen.

In den letzten Wochen sah sich Facebook heftiger Kritik ausgesetzt, nachdem interne Dokumente durch das "Wall Street Journal" und die Ex-Mitarbeiterin Frances Haugen ans Tageslicht gekommen waren. Laut diesen habe die Verwendung der Plattform Instagram insbesondere für Mädchen im Teenageralter schädliche Auswirkungen. Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat die Anschuldigungen bisher zurückgewiesen. Es sei schließlich unlogisch für ein Unternehmen, Inhalte zu verbreiten, die Leute wütend machen. (red, 11.10.2021)