Champagne Isabella Sour Ale aus der 1516 Brewing Company

Foto: Conrad Seidl

Der Name dieses Bieres wird jene, deren cerevisischer Horizont nur bis zur nächsten Preisaktion im Supermarkt reicht, wieder einmal schockieren: "Champagne Isabella Sour Ale".

Gebraut wird es in der 1516 Brewing Company – jenem Brewpub, das zwar den Code für das Jahr des Reinheitsgebots im Namen führt, es mit den damit verbundenen Beschränkungen aber noch nie allzu genau genommen hat. Das Basisbier ist also ein saures Ale, dessen pH-Wert etwa bei jenem eines Weißweins liegen dürfte – ähnlich also wie bei belgischen Sauerbieren.

Den aromatischen und geschmacklichen Kick bekommt das Bier aber durch den Zusatz von Saft der Isabella-Trauben, die bekanntlich auch die Basis für die Herstellung des Uhudlers darstellen. Der Traubensaft kommt zur Nachgärung ins Jungbier – er bringt neben dem Geschmack natürlich auch Zucker mit.

Dieser Zucker wird aber ziemlich vollständig von der Champagnerhefe vergoren, die die Nachgärung so richtig in Gang bringt: So entsteht ein leicht rostfarbenes, nach Hefe und Erdbeeren duftendes Bier, in dem die Kohlensäure perfekt eingebunden ist – der Trunk ist trocken und kein bisschen bitter. (Conrad Seidl, RONDO, 21.10.2021)