Laut den USA gäbe es eine stillschweigende Duldung der russischen Regierung gegenüber Cyber-Banden. Deshalb sei Russland nicht zu den Gesprächen eingeladen.

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Unter Ausschluss Russlands beraten Vertreter von 30 Staaten am Mittwoch und Donnerstag auf Einladung der USA online über den Kampf gegen die wachsende Gefahr durch Erpressungssoftware (Ransomware) und andere Cyber-Bedrohungen, teilte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter mit. Laut privaten Experten für Cyber-Security operieren viele Ransomware-Banden von Russland und der Ukraine aus. Laut den USA sind die Banden mit stillschweigender Duldung der russischen Regierung aktiv.

Lösegeldzahlungen

"Zu dieser ersten Gesprächsrunde haben wir die Russen aus einer Reihe von Gründen nicht eingeladen", sagte eine Beamtin. Man führe mit Russland aber auf anderen Kanälen Gespräche über dieses Thema. Es seien etwa Informationen mit Moskau über Ransomware-Aktivitäten ausgetauscht worden, die von Russland aus durchgeführt worden seien. "Die russische Regierung hat einige Schritte unternommen, und wir sind auf weitere Maßnahmen gespannt."

Es gehe bei den virtuellen Beratungen um die Verbesserung der nationalen Widerstandsfähigkeit bis zu Erfahrungen mit dem Missbrauch virtueller Währungen etwa bei Lösegeldzahlungen. "Es ist wichtig, dass die internationale Gemeinschaft zusammenarbeitet, um sicherzustellen, dass kritische Infrastrukturen gegen böswillige Cyber-Aktivitäten widerstandsfähig sind (...) und dass wir unsere kollektive Cyber-Verteidigung verstärken", hieß es.

Zu den teilnehmenden Staaten gehören Kanada, Australien, Großbritannien, Indien, die Ukraine, Brasilien, Israel, Japan, die großen EU-Staaten Deutschland und Frankreich sowie die EU selbst. (APA, 13.10.2021)