Vize-Kanzler Werner Kogler und Grüne Club-Chefin Sigrid Maurer.

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Hat schon jemand den Grünen und ihrer Führung Anerkennung ausgesprochen?

Auf die Grünen und ihre feste Haltung ist es großteils zurückzuführen, dass Sebastian Kurz das Amt des Kanzlers aufgeben musste. Wie immer man zu Kurz steht – die grüne Führung, Werner Kogler und Sigrid Maurer, sind nach Studium der Begründung der Hausdurchsuchung der Staatsanwaltschaft zu dem Schluss gekommen, dass Sebastian Kurz "nicht mehr amtsfähig" ist. Möglicherweise wurde dazu aus der "Basis" beigetragen. Aber es war richtig. Jemand, der hunderte Millionen Staatszuschuss zu Betreuung von Kindern torpediert haben soll, um einem innerparteilichen Konkurrenten keinen Erfolg zu gönnen, kann nicht weiter die Unterstützung einer Partei wie der Grünen genießen. Ganz abgesehen von der strafrechtlichen Seite (Verdacht auf Missbrauch von Steuergeld für Bussi-Bussi-Berichterstattung in einer Krawallzeitung).

Mit dieser beachtlichen Standfestigkeit haben Kogler und Co die "alte" ÖVP , die eh auch schon Bauchweh hatte, gezwungen, Sebastian Kurz aus dem Kanzleramt zu nehmen. Dass er noch Parteichef und Klubobmann ist, bleibt das Problem der ÖVP.

Die Wähler haben das zunächst nicht honoriert, denn laut einer STANDARD-Umfrage ist nicht nur die ÖVP kräftig abgestürzt, sondern auch die Grünen haben etwas verloren. Aber sie haben ihren Grundsätzen entsprechend gehandelt. (Hans Rauscher, 14.10.2021)