Wladimir Putin sprach bei einer Sicherheitskonferenz mit den ehemaligen Sowjetstaaten über die Lage in Afghanistan.

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Moskau/Kabul – Der russische Präsident Wladimir Putin warnt vor dem Einsickern kampferprobter Extremisten nach Afghanistan. "Kämpfer aus dem Irak und Syrien, die militärische Erfahrung mitbringen, werden aktiv dorthin gezogen", sagte Putin bei einer Videokonferenz mit den Chefs der Sicherheitsdienste der ehemaligen Sowjetstaaten am Mittwoch. "Es ist möglich, dass Terroristen versuchen, die Lage in den Nachbarstaaten zu destabilisieren."

Putin hat wiederholt vor Mitgliedern extremistischer Gruppen gewarnt, die die politische Unruhe in Afghanistan ausnutzen könnten. So würden einige als Flüchtlinge versuchen, in die benachbarten ehemaligen Sowjetstaaten zu gelangen. Der nationale Sicherheitschef von Tadschikistan, Saimumin Jatimow, sagte bei der Konferenz, es habe zuletzt mehr Versuche gegeben, "Drogen, Waffen und Munition" aus Afghanistan in sein Land zu schmuggeln.

Keine Ruhe in Afghanistan

Die Taliban waren im August rund 20 Jahre nach dem Einmarsch der USA und ihrer Verbündeten in Afghanistan wieder an die Macht gekommen. Seither kommt das Land nicht zur Ruhe, immer wieder gibt es Anschläge. Vergangene Woche wurden bei einem Selbstmordanschlag in Kunduz mehr als 50 Menschen getötet.

In Afghanistan ist der IS-K, ein Ableger der Terrorgruppe "Islamischer Staat", aktiv. Die Miliz und die Taliban bekämpfen einander, obwohl es sich bei beiden um radikale sunnitische Gruppen handelt. Am 26. August hat ein Selbstmordattentäter des IS-K am Flughafen von Kabul während der Evakuierungsmission der internationalen Truppen mindestens 72 Menschen getötet und mehr als 150 verletzt. Unter den Toten waren auch 13 US-Soldaten. (APA, 14.10.2021)