Eine Agrana-Kartoffelstärkefabrik in Gmünd.

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Wien – Der börsennotierte Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern Agrana hat in seinem ersten Geschäftshalbjahr 2021/22 verglichen zur Vorjahresperiode den Umsatz um 8,8 Prozent auf 1,42 Milliarden Euro gesteigert. Das operative Ergebnis, das Ebit (Ergebnis der Betriebstätigkeit) und der Konzerngewinn gingen allerdings zum Teil deutlich zurück. An der positiven Prognose fürs Gesamtjahr hält der Konzern aber fest. Das Ebit soll im Vorjahresvergleich deutlich wachsen.

"Das Ergebnis des ersten Halbjahres 2021/22 lag wie erwartet unter Vorjahr", erklärte Vorstandschef Markus Mühleisen Donnerstagfrüh in einer Unternehmensmitteilung. "Trotz eines äußerst volatilen Geschäftsumfeldes halten wir an unserer positiven Prognose für das Gesamtjahr 2021/22 fest und erwarten beim Ebit eine Steigerung um zumindest zehn Prozent." Beim Konzernumsatz wird von einem moderaten Anstieg ausgegangen. Im Geschäftsbericht wird aber auch auf "Unsicherheiten aufgrund der andauernden Covid-19-Pandemie und der damit verbundenen hohen Volatilität in allen Segmenten" verwiesen.

Neuer Chef seit Juni

Aktuell zum Halbjahr brach das Ebit allerdings um 19,7 Prozent auf 44,8 Millionen Euro (Vorjahr: 55,8 Millionen) ein. Das sei auf höhere Rohstoff- und Energiekosten zurückzuführen, auf einen schwächeren Verkauf bei Fruchtsaftkonzentraten aus der Ernte 2020 sowie auf geringere Margen im Segment Zucker. Das operative Ergebnis sank von 47,4 auf 41 Millionen Euro. Der Nettogewinn ging von 34,4 auf 27,1 Millionen Euro zurück.

"Eine heterogene Geschäftsentwicklung seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie führte zu Verwerfungen innerhalb der Quartale im Vorjahr, die nun im laufenden Geschäftsjahr teilweise zu gegenläufigen Effekten führen", erläuterte Mühleisen. "Nach einem schwächeren ersten Halbjahr gehen wir im zweiten Halbjahr von einer sukzessiven Verbesserung der Ergebnisse aus."

Bei der Agrana ist mit dem zweiten Quartal im laufenden Geschäftsjahr das erste mit dem neuen Chef Markus Mühleisen abgelaufen. Er hat im Juni das Amt von Johann Marihart übernommen, der den Konzern 29 Jahre lang geleitet hatte.

Nach Segmenten entwickelten sich die Agrana-Geschäfte im ersten Halbjahr wie folgt: Im Bereich Frucht stieg der Umsatz um 5,3 Prozent auf 633,4 Millionen Euro. Das Ebit sank um 14,3 Prozent auf 25,8 Millionen Euro. Der Umsatz im Stärke-Segment war mit 476,2 Millionen Euro um 17,1 Prozent höher als im Halbjahr des vorangegangenen Geschäftsjahrs, das Ebit sank um 16,4 Prozent auf 29 Millionen Euro. Im Zuckerbereich stieg der Umsatz leicht auf 314,2 Millionen Euro (Vorjahr: 300,3 Millionen), das Ebit war mit minus zehn Millionen Euro neuerlich im negativen Bereich (Vorjahr: minus neun Millionen).

Investieren will die Agrana im laufenden Geschäftsjahr 95 Millionen Euro. Dieser Wert werde deutlich unter dem Abschreibungsniveau von rund 120 Millionen liegen. (APA, 14.10.2021)