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Der sogenannte dritte Stich – die Covid-Auffrischungsimpfung – wird in der Stadt Wien bereits gesetzt. Seit 2. September wurden 22.044 Personen aufgefrischt – gestartet wurde, wie schon bei der Erstimpfung, in Alten- und Pflegewohnhäusern sowie beim Spitalspersonal.

Besonders bei älteren Personen sei es zentral, eine Auffrischungsimpfung durchzuführen, damit sie gut geschützt durch die Pandemie kommen, hieß es von der Stadt am Donnerstag. Rund 13 Prozent der über 90-Jährigen waren Mitte Oktober bereits aufgefrischt, so die Daten der Stadt. Bei den 80- bis 89-Jährigen haben sechs Prozent den Booster-Stich erhalten. Mehr als die Hälfte der Wiener Alten- und Pflegewohnhäuser sei schon aufgefrischt worden.

Grafik: Stadt Wien

Die "rasche Durchimpfung zu Beginn des Jahres in den Wiener Alten- und Pflegewohnhäusern" zeige sich nun auch in der Belegung der Corona-Intensivstationen: Derzeit befinde sich keine Person wegen einer Corona-Infektion auf einer Intensivstation, die älter als 80 Jahre ist, erklärte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Donnerstag. Und betonte: Diese Altersgruppe sei jene, um die man sich besonders gesorgt habe.

Grafik: Stadt Wien

Nun wolle man in puncto Drittstich "Klarheit schaffen", sagte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Man habe klare und einfache Spielregeln definiert, wie in Wien vorgegangen werde. Diese sehen folgendermaßen aus:

  • Personen, die mit dem One-Shot-Vakzin von Johnson & Johnson geimpft wurden, können sich ab 28 Tage nach erfolgter Impfung einen Booster abholen.
  • Sechs bis neun Monate sollen jene Personen – unabhängig vom erhaltenen Vakzin – bis zum Drittstich warten, die 65 Jahre oder älter sind, Hochrisiko- oder Risikopatientinnen und -patienten sind oder einer Berufsgruppe angehören, die viel Kontakt mit Kundinnen und Kunden hat. Dazu zählt etwa das Personal in Alten- und Pflegeheimen, im Gesundheitsbereich, in Apotheken oder der mobilen Pflege. Auch das Personal in Kindergärten, Schulen und Universitäten zählt dazu.
  • Für Menschen, die zweimal mit dem Impfstoff von Astra Zeneca geimpft wurden, beträgt die Zeit bis zur Booster-Impfung ebenfalls sechs bis neun Monate.
  • Alle unter 65 Jahren, die entweder beide Impfungen mit Pfizer oder Moderna oder eine Kreuzimpfung (Unterschiedliche Impfstoffe bei Erst- und Zweitimpfung) erhalten haben, sind neun bis zwölf Monate nach ihrer Zweitimpfung zur Auffrischung dran.

Fix sei, so Hacker: "Es wird genügend Impfstoff vorhanden sein. Wir werden diese leidige Debatte nicht mehr haben." Um die Wienerinnen und Wiener über ihre Auffrischungsimpfung zu informieren, versendet die Stadt in den nächsten Tagen einen Brief an alle Haushalte. Darin soll es neben Informationen zum Drittstich auch darum gehen, mit gängigen Impfmythen aufzuräumen. Je nach Alter, Risikoeinstufung und bisher erhaltenem Vakzin variiert das Schreiben.

Ebenfalls können bereits vollständig Immunisierte per Online-Auffrischungsrechner selbst nachvollziehen, wann sie ihren dritten Stich erhalten können. "Wir empfehlen die Auffrischungsimpfung im Idealfall mit der Auffrischung der Influenza-Impfung", erklärte der ärztliche Direktor des Wiener Gesundheitsverbunds, Michael Binder. Genauere Informationen zur Grippe-Impfaktion sollen allerdings gesondert vorgestellt werden. (ook, 14.10.2021)