Eine mehrteilige Ausstellung in den Soho Studios präsentiert die Ergebnisse von vier Projekten, die über mehrere Monate hinweg gemeinsam mit und in der Nachbarschaft erarbeitet wurden.

Foto: Mehmet Emir

Mit dem diesjährigen Motto hat das Wiener Kunstfestival Soho in Ottakring, das alle zwei Jahre zwei Wochen lang im 16. Bezirk gefeiert wird, den Nagel auf den Kopf getroffen. Und zwar mit einer existenziellen und sehr berechtigten Fragestellung: Wie ist das mit dem guten Leben?

Während eine Regierungskrise und eine Pandemie das Land in Atem halten, fragt man sich hier, wie wir als Stadt zusammenleben, wie man die Ressourcen verteilt, wie wir als Individuen in einem Kollektiv zusammenleben können. Und zwar so, dass es allen gut geht.

Eine mehrteilige Ausstellung in den Soho Studios präsentiert die Ergebnisse von vier Projekten, die über mehrere Monate hinweg gemeinsam mit und in der Nachbarschaft erarbeitet wurden. Vor allem das Gebiet sowie die Wohnanlage Sandleiten am nordwestlichen Rand von Ottakring, dem sich das urbane Fest insbesondere verschrieben hat, steht dabei im Fokus.

Prekäre Situationen

So geht es in dem Projekt Das Rote Wien_Revisited von Hanna Schimek um den kommunalen Wohnbau und eine zeitgenössische Betrachtung. Mittels einer Initiative werden auch die prekären Arbeits- und Wohnbedingungen von Künstlern und Künstlerinnen zur Debatte gestellt und das Wohnrecht in den Ateliers der Stadt Wien gefordert. Am 22. 10. um 19.30 Uhr gibt es dazu einen Talk.

Ein Begleitprogramm bietet konkrete Einblicke in die Gegend: So führen am 24. 10. diverse Spaziergänge durch den Sandleitenhof, bei denen Bewohner sowie die Architektin, Migrations- und Stadtforscherin Amila Širbegović zu Wort kommen.

Auch filmisch wird einiges geboten: zum Beispiel Werke des Amateurfilmprogramms aus der Sammlung des Österreichischen Filmmuseums. Am 16. 10. um 19 Uhr tanzen die Puppen. (Katharina Rustler, 15.10.2021)