Der italienische Gewerkschaftsbund CGIL, CISL und UIL hatte nach Rom zu einer Protestkundgebung gegen die vor einer Woche von der rechtsextremen Partei Forza Nuova angestachelten Ausschreitungen gerufen, rund 50.000 Menschen sind gekommen.

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Eine Woche nach dem Angriff auf den Sitz der Gewerkschaft CGIL in Rom haben am Samstag Zehntausende Menschen in der italienischen Hauptstadt gegen Faschismus demonstriert. "Nie mehr Faschismus: für Arbeit, Mitbestimmung und Demokratie" lautete das Motto der Veranstaltung, organisiert von den Gewerkschaftsbünden CGIL, CISL und UIL. Zur Kundgebung kamen Medienberichten zufolge mehr als 50.000 Menschen.

Nach Angaben der Gewerkschaften standen etwa 800 Busse und zehn Sonderzüge in ganz Italien bereit, um die Menschen in die Hauptstadt zu bringen. Mit Fahnen und Bannern zogen Tausende Gewerkschaftsanhänger und verschiedene linke Gruppen durch die Straßen um den Veranstaltungsort an der Piazza di San Giovanni in Laterano unweit des Kolosseums.

Viele Ordnungskräfte im Einsatz

Nach den Ausschreitungen eine Woche zuvor während der Demonstration gegen die erweiterten Corona-Regeln in Italien waren am Samstag zahlreiche Polizeieinheiten und Hubschrauber im Einsatz. Am Rande hatten damals unter anderem Mitglieder der rechtsradikalen Partei Forza Nuova den Sitz der größten Gewerkschaft Italiens, CGIL, attackiert. Bei den Protesten gab es mehrere Verletzte.

Italiens Politik diskutiert derzeit über die Auflösung der Partei. CISL-Generalsekretär Luigi Sbarra forderte auf der Kundgebung, schnell beim Auflösen neofaschistischer und neonazistischer Organisationen voranzuschreiten. Italien gedachte am Samstag auch einer Razzia durch die Nazis vor 78 Jahren in Rom, in deren Folge mehr als tausend Juden in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurden. (dpa)