Alexander Lukaschenko bei seinem letzten Besuch in Österreich im November 2019.

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Paris – Der französische Botschafter in Belarus (Weißrussland) Nicolas de Bouillane de Lacoste ist in sein Heimatland zurückgekehrt, weil er Berichten der Nachrichtenagentur AFP zufolge von der Regierung des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko ausgewiesen wurde. Gründe für die Zuspitzung wurden zunächst nicht angegeben. Allerdings gab die französische Botschaft in Minsk auf ihrer Webseite bekannt, dass Lacoste vergangenen Mittwoch Vertreter der kürzlich verbotenen Nichtregierungsorganisation Govori Pravdu ("Sag die Wahrheit") empfangen habe.

Berichte: Auch belarussischer Botschafter heimgeholt

"Frankreich wird weiterhin an der Seite des belarussischen Volkes stehen und nach einer Lösung der Krise im Land suchen", teilte eine Sprecherin des Außenministeriums in Paris am Montag mit. Nach Berichten belarussischer Medien wurde auch der Gesandte von Belarus in Paris zurückgerufen.

Die Beziehungen zwischen EU-Staaten und Belarus haben sich seit dem umstrittenen Wahlsieg von Alexander Lukaschenko im vergangenem Jahr stetig verschlechtert. Die Opposition wirft Lukaschenko Wahlbetrug vor, friedliche Massenproteste hat er niederschlagen lassen. Die EU erließ Sanktionen gegen die Regierung in Minsk und wirft Lukaschenko vor, im Gegenzug mutwillig Migranten durch sein Land in die EU zu schleusen. (Reuters, red, 18.10.2021)