Nein, Apple verdoppelt keine Kryptoüberweisungen.

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Am Montag hat Apple ein neues Macbook Pro und die Airpods 3 vorgestellt. Wenig überraschend wurde der gestreamte Event von zahlreichen Interessenten erwartet. Das große Publikum lockte allerdings auch einige Trittbrettfahrer an. Ein Stream war dabei im Vorfeld der Veranstaltung besonders erfolgreich, berichtet 9to5Mac.

Neben der tatsächlichen Liveübertragung und den üblichen "Klickabgreifern", die hinter reißerischen Headlines Videos bieten, in denen üblicherweise aus Onlinemedien kopierte Textstellen von einer Computerstimme vorgelesen werden, fand sich auch ein Youtube-Auftritt von "Apple". Freilich handelte es sich nicht um den echten Account des Tech-Riesen aus Cupertino, sondern um einen oberflächlichen Versuch, ihn mit Namen und Logo zu kopieren.

Automatisierte Schützenhilfe von Youtube

"Tim Cook Live: Apple October 'Unleashed' event: Redesigned Macbook Pros, New Airpods, Pro Mac Mini" stand in der Beschreibung, und auch der Titel des Streams war mit entsprechenden Schlagwörtern angereichert. Das triggerte offenbar auch Youtubes Empfehlungsalgorithmus, der – gemessen am Zulauf – die Übertragung zahlreichen Nutzern in den Feed gespült haben dürfte.

Statt neuer Apple-Geräte wurde das Publikum allerdings mit einer Krypto-Betrugsmasche gelockt. Versprochen wurde, dass jeder, der einen gewissen Betrag in Bitcoin oder Ethereum an die Wallet der Hinterleute schickt, den doppelten Betrag als "Airdrop" zurückbekommen würde. Mit einem Foto von Apple-CEO Tim Cook und einer eigenen Domain versuchte man, dem Scam Glaubwürdigkeit zu verleihen.

30.000 Zuseher gleichzeitig

Wie viele User auf das falsche Versprechen hereinfielen, ist nicht bekannt. Sicher ist aber, dass der Stream von zehntausenden, wenn nicht sogar hunderttausenden Leuten angeklickt wurde. Zu Spitzenzeiten wurde er von 30.000 Nutzern gleichzeitig verfolgt, ehe Youtube einschritt und die Übertragung sowie den zugehörigen Fake-Account löschte.

Dass Betrüger unter dem Namen bekannter Unternehmen Jagd auf das Geld ihrer Opfer machen, ist ein wachsendes Phänomen. Dass eine Reihe namhafter Firmen mittlerweile selbst in Bitcoin und Co investiert oder Zahlungen damit ermöglicht, dürfte dafür ein gewichtiger Grund sein. Gleichzeitig erreichen Neuigkeiten über bekannte Kryptowährungen mittlerweile generell eine deutlich größere Öffentlichkeit. (gpi, 19.10.2021)