Steve Bruce.

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Nach der Übernahme durch einen saudi-arabischen Staatsfonds beginnen nun die Umbauarbeiten bei Newcastle United: Steve Bruce hat seine Position als Teammanager im "gegenseitigen Einvernehmen" aufgegeben, teilte der Tabellenvorletzte der Premier League am Mittwoch mit. Wer Nachfolger des 60-Jährigen wird, steht noch nicht fest. Unter anderem wird Lucien Favre bei dem Traditionsklub mit den riesigen finanziellen Möglichkeiten gehandelt.

Ein saudisches Konsortium, das maßgeblich vom saudi-arabischen Staatsfonds unter Kontrolle des höchst umstrittenen Kronprinzen Mohammed bin Salman beeinflusst wird, hatte Newcastle zuletzt für umgerechnet rund 350 Millionen Euro übernommen. Die Premier League winkte den Deal trotz vehementer Kritik von Menschenrechtsorganisationen durch.

Jürgen Klopp, Teammanager beim FC Liverpool, erwartet, dass Newcastle durch den Einstieg Saudi-Arabiens schon bald zu einem Titelkandidaten in England aufsteigt. "In fünf, sechs, sieben Jahren wird Newcastle eine Supermacht sein, wenn die Besitzer Geduld haben", hatte er zuletzt gesagt: "Die neuen Besitzer haben genug Geld, um die ganze Liga zu kaufen." Ironisch fügte Klopp an: "Vielleicht passiert das irgendwann, dann haben alle wieder identische Chancen."

Newcastle sei "ein Verein mit unglaublicher Unterstützung, und ich hoffe, dass die neuen Besitzer ihn dahin bringen können, wo wir ihn alle haben wollen. Ich wünsche allen viel Glück für den Rest dieser Saison und darüber hinaus", sagte Bruce, dessen bisheriger Assistent Graeme Jones die Magpies auf die Partie bei Crystal Palace am Samstag vorbereiten wird. Nach acht Spielen wartet Newcastle noch auf den ersten Saisonsieg.

Kleidungswunsch an Fans

Die Führung von Newcastle hat indes die Anhänger des Klubs darum gebeten, bei Stadionbesuchen auf das Tragen "arabischer Kleidung oder im Nahen Osten übliche Kopfbedeckungen zu verzichten, wenn sie diese Kleidung normalerweise nicht tragen würden." Fans der Elstern waren beim ersten Spiel nach der Übernahme mit entsprechenden Kopfbedeckungen und Roben erschienen.

Newcastle-Fans feierten den neuen Geldspeicher mit arabischer Kleidung.
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Die neuen Eigentümer seien durch das Auftreten der Fans keinesfalls "beleidigt" gewesen, teilte der Klub mit, es sei in der Tat eine Geste gewesen, "die in ihrer Absicht als positiv und einladend anerkannt wurde". Es bestehe dennoch "die Möglichkeit, dass diese Kleidung kulturell unangemessen ist" und deshalb "die Gefahr besteht", dass sich andere Menschen beleidigt fühlten.

"Alle Besucher des Klubs werden wie immer ermutigt, das zu tragen, was für ihre eigene Kultur oder Religion die Norm ist, um weiterhin die breiten und reichen multikulturellen Gemeinschaften und Gruppen widerzuspiegeln, von denen der Club stolz seine Unterstützung bezieht", schrieb Newcastle. (sid, 20.10.2021)