Die japanische Kunstturnerin Hitomi Hatakeda hat sich am Rande der Weltmeisterschaften im japanischen Kitakyushu eine wohl schwere Verletzung des Rückenmarks zugezogen. Die 21 Jahre alte Olympia-Teilnehmerin sei im Training bei einer Übung am Stufenbarren gestürzt und habe sich "ernsthaft" verletzt, teilte der japanische Verband mit. Hatakeda sei sofort ins Krankenhaus gebracht worden, wo auch eine Quetschung des Halswirbels festgestellt wurde.

Hatakeda hatte sich als Vierte für das Mehrkampf-Finale der WM am Donnerstag qualifiziert, musste ihren Start aber nun absagen. Hatakeda wird von ihrer Mutter Yukiko trainiert, ihr Vater Yoshiaki hatte bei Olympia 1992 Bronze mit Japans Mannschaft gewonnen.

Hatakeda hat sich "ernsthaft" verletzt.
Foto: Philip FONG / AFP

Höck im Finale

Vinzenz Höck hat indes wie erhofft erstmals das Ringe-Finale einer Turn-WM erreicht. Der Steirer glänzte in der Qualifikation mit 14,766 Punkten, womit der Vize-Europameister des Vorjahres gleichauf mit zwei Konkurrenten den dritten Platz belegte. Besser als der 25-Jährige waren nur die Chinesen Lan Xingyu (15,266) und Zhang Boheng (13,866).

"Es ist mir heute perfekt aufgegangen, alles hat auf den Punkt gepasst. Ich bin überglücklich", jubelte Höck, der punktegleich mit dem türkischen Titelverteidiger Ibrahim Colak und dem Russen Grigori Klimentjew als erster Österreicher überhaupt in ein WM-Gerätefinale einzog. Der Medaillenwettkampf der besten acht ist für Samstag (12 Uhr/MEZ) angesetzt. Lediglich um einen Platz am Finale schrammte im Mehrkampf Alexander Benda als 25. vorbei.

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Höck steht im Ringe-Finale.
Foto: REUTERS/Arnd Wiegmann

Männersdorfer im Finale

Am Dienstag hatte Marlies Männersdorfer als 24. der Qualifikation gerade noch den Sprung ins Mehrkampf-Finale geschafft. Der 25-Jährigen gelang trotz ihres Vorkampf-Sturzes vom Schwebebalken Historisches, ist es doch die erste Kunstturn-WM-Finalteilnahme bei globalen Titelkämpfen für Österreich überhaupt. "Ich bin sehr froh, dass ich das Finale trotz des Fehlers noch erreicht habe. Mein großer Wunsch ist in Erfüllung gegangen", sagte die Wahl-Vorarlbergerin.

Das Mehrkampf-Finale geht am Donnerstag über die Bühne. Die erst 16-jährige Charlize Mörz belegte bei ihrem Debüt den 20. Platz im Sprungbewerb, Bianca Frysak wurde am Schwebebalken 29. und für Selina Kickinger reichte es am Stufenbarren für Platz 38.

Einige internationale Asse wie die erste Garde der US-Frauen um Simone Biles sowie die russischen Team-Olympiasieger um Nikita Nagorni sind in Japan nicht am Start. (APA, red, 20.10.2021)