Eine vergrößerte Luftaufnahme der Hunde.

Foto: Aerocamaras

Der Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja auf der spanischen Kanareninsel La Palma vor einem Monat hat für zahlreiche Ausnahmesituationen gesorgt. Immer noch zwingt herabfließende Lava die Behörden zur Durchführung von Evakuierungen. Erst vor einigen Tagen mussten rund 300 Menschen ihre Häuser und Wohnungen verlassen und sich aus der Gefahrenzone bringen.

Doch nicht alle hatten das Glück, den Folgen des Ausbruchs rechtzeitig zu entrinnen. Neben menschlichen Schicksalen sind auch drei Hunde in den Blickpunkt geraten. Sie wurden von der Lava auf einem verlassenen Hinterhof eingeschlossen, auf dem sie nun seit gut einem Monat gefangen sind. Eine Hightech-Mission soll nun ihre Rettung werden.

Riskanter Einsatz

Hubschrauber dürfen aufgrund der Bedingungen in der betroffenen Umgebung nicht fliegen und aufgrund der volatilen Lage ist ein Zugang zu Fuß undenkbar. Die verängstigten Tiere wurden seit dem Bekanntwerden ihres Schicksals daher mittels Drohnen mit Essen versorgt. Nun sollen sie auch per Drohne gerettet werden. Das verantwortliche Unternehmen, Aerocámaras, erhielt kürzlich die Bewilligung für den Einsatz.

Der Plan sieht vor, dass die Drohnen den Hunden zuerst Futter bringen, damit sie sich an die Flugmaschinen gewöhnen können. Sobald sie auf diese nicht mehr verängstigt reagieren, will man Transportnetze über den Hunden abwerfen und sie einzeln in sicheres Gelände fliegen. Im Vorfeld der Genehmigungserteilung absolvierte man eine Testmission, in der man eine 15 Kilogramm schwere Fracht über etwas mehr als einen Kilometer transportierte.

Dennoch bleibt die Rettung mit einigen Risiken behaftet. Es ist das erste Mal, dass man ein Tier per Drohne retten und vorher auch noch einfangen muss. Dementsprechend muss man aufpassen, immer nur einen Hund mit dem Netz zu fangen, um Verletzungen und Abstürze zu verhindern. Dazu verfügen die vorgesehenen Drohnen nur über eine Akkulaufzeit von etwa acht Minuten. Die Operatoren haben also nur vier Minuten für den Anflug und den erfolgreichen Abwurf des Transportnetzes sowie weitere vier Minuten, um das Tier aus der Gefahrenzone zu bringen.

"Es ist sehr schwer, es ist die komplizierteste Sache, die wir je angegangen sind", sagt Jaime Pereira von Aerocámaras dem Sender Telecinco. "Wir riskieren eine Menge." (red, 21.10.2021)