Die Patientenanwaltschaften offerieren Menschen, die nach dem Auftreten einer Software-Panne in Apotheken verunsichert sind, Rat und Hilfe. "Wenden Sie sich an uns, wir sind auch ELGA-Ombudsstellen und können mit Erlaubnis von Betroffenen Gesundheitsdaten anschauen", sagte der Sprecher der Institutionen, NÖ Patientenanwalt Gerald Bachinger. In Wien lag bisher keine Anfrage vor, in Niederösterreich ist in einem ersten möglichen Fall mit der Prüfung begonnen worden.

Verunsicherung

"Viele Patienten und ihre Angehörigen sind verunsichert und wollen eine Überprüfung durch eine unabhängige Einrichtung", so Bachinger. In seinem Bereich in Niederösterreich sei bisher eine Angehörige mit dem Verdacht an ihn herangetreten, eine plötzliche Verschlechterung des Gesundheitszustands ihrer Mutter könne mit der Panne in einem Zusammenhang stehen. "Der Fall wird geprüft, ob es eine Kausalität gibt, wird erst in mehreren Wochen feststehen", so der NÖ Patientenanwalt im APA-Gespräch. Zuerst hatte medonline.at darüber berichtet. Aus Wien hieß es von seiner Kollegin Sigrid Pilz auf Anfrage, dass sich bisher noch niemand gemeldet habe.

Die Patientensicherheit sei trotz einer Softwarepanne im Bereich einiger Apotheken stets gewährleistet gewesen, hatte die Apothekerkammer in den vergangenen Tagen betont. Unplausible Dosierungsangaben auf zuvor von Ärzten korrekt ausgestellten Rezepten seien von den betroffenen Apothekerinnen und Apothekern erkannt und mit den verschreibenden Ärzten abgeklärt worden, die falschen Angaben seien nach bisherigem Wissensstand nicht bis zu den Patientinnen und Patienten durchgedrungen.

Die Überprüfung, wie lange der Fehler bestanden hatte, läuft noch. Künftig sollen jedenfalls nur noch Software-Produkte eingesetzt werden, die vor Inbetriebnahme eine verbindliche Qualitätskontrolle durch die ELGA-GmbH durchlaufen haben. "Wir fordern Aufklärung und eine Qualitätssicherung", betonte Sigrid Pilz. (APA, 21.10.2021)