Der erste Beitrag aus Lateinamerika: Aktuell auf den 176 Quadratmetern des Eisernen Vorhangs in der Wiener Staatsoper zu sehen.

Foto: Museum In Progress

Ornamental und bunt zeigt sich der sogenannte Eiserne Vorhang in der Wiener Staatsoper bis Ende Juni 2022. Für seine aktuelle Gestaltung zeichnet die brasilianische Künstlerin Beatriz Milhazes verantwortlich. Mit ihrem Werk "Pink Sunshine" will sie eine "Atmosphäre spiritueller Schönheit schaffen". Es handelt sich um den ersten Beitrag aus Lateinamerika, der für die Brandschutzwand, die Publikum und Bühne voneinander trennt, ausgesucht wurde.

Seit 1998 wird die Arbeit des ob seines Engagements während der NS-Zeit umstrittenen Rudolf Eisenmenger (1902–1994) in Kooperation mit dem Museum in Progress von einer jährlich wechselnden Arbeit mit Magneten verdeckt, eine 176 Quadratmeter große Ausstellungsfläche für zeitgenössische Kunst geschaffen. Wer den Vorhang gestaltet, sucht eine Jury aus, deren Mitglieder dieses Jahr aus Daniel Birnbaum, Bice Curiger und Hans-Ulrich Obrist bestanden.

Starke Farben

Milhazes, die 1960 in Rio de Janeiro geboren wurde, gilt als eine der bekanntesten Malerinnen Brasiliens, arbeitet aber auch mit Techniken wie Siebdruck oder Bildhauerei. Sie beschreibt ihre Arbeit, die vor dem Verwenden starker Farben nicht zurückschreckt, als geometrisch. Sie interessiert sich für die Verbindung von Volkskunst mit der Tradition der klassischen (westlichen) Moderne. An "Matisse und Mondrian, an Jugendstil und Max Bill" würde man sich durch ihre Werke erinnert fühlen, sagt Kuratorin Bice Curiger bei der Präsentation von "Pink Sunshine" – einer Arbeit, die sie als "kühn ornamental" beschreibt.

Wer sich ein Stückchen Sonnenschein mit nach Hause nehmen möchte, kann bei einer limitierten und signierten Edition von Beatriz Milhazes zugreifen, die anlässlich des Projektes im Shop des Museum in Progress erscheint. (abs, 21.10.2021)