Foto: APA/ZB/Jens Kalaene

Für einen kurzen Schockmoment sorgte die US-Version der Kryptobörse Binance am Donnerstag. Innerhalb einer Minute stürzte der Bitcoin-Kurs von 65.815 Dollar um 87 Prozent auf 8.200 Dollar. So schnell, wie der Flashcrash vonstattenging, war der Spuk auch wieder vorbei. Bereits eine Minute später hatte sich der Wert von Bitcoin fast wieder erholt. Am Ende des Tages blieb dennoch ein Minus von knapp sechs Prozent übrig.

Foto: Tradingview

Spekulation über Bitcoin-Crash

Was genau zu dem vorübergehenden Totalabsturz auf Binance US führte – der Preis von Bitcoin war zuletzt im Mai 2020 so niedrig –, blieb unklar. Einem Statement der Kryptobörse zufolge hatte ein Großanleger die Misere durch einen fehlerhaft programmierten Algorithmus verursacht. Der Fehler habe zum automatischen Verkauf von Bitcoin geführt, sei aber schnell behoben worden. Man werde dem Vorfall aber noch nachgehen, teilte Binance US der Plattform Markets Insider mit.

Auf Twitter sorgte der Vorfall für Kritik, aber auch Häme. Praktisch zeitgleich hatte nämlich Binance-CEO Changpeng Zhao, besser bekannt unter dem Kürzel CZ, auf Twitter vor Kursschwankungen gewarnt, die in den kommenden Monaten den Kryptomarkt beherrschen würden. "Verstehe, wusste nicht, dass auch ein Flashcrash auf 8.000 Dollar inkludiert sein würde", postete Krypto-Analyst Michaël van de Poppe als Reaktion auf den Ausgangstweet.

Angst vor Preismanipulationen

Auch wenn der Preisabsturz ohne weitreichende Folgen blieb, machte der Vorfall einmal mehr deutlich, dass die großen Kryptoplattformen und damit auch ihre Userinnen und User gegen solche Vorkommnisse nicht immun sind. Immer wieder haben die Plattformen gerade bei großen Preisschwankungen mit weitreichenden Ausfällen zu kämpfen. Wer sein Kryptovermögen ausschließlich auf einer der Börsen geparkt hat, hat bei einem Preissturz unter Umständen dann keinen Zugriff.

Empfehlenswert ist folglich, seine Krypto-Assets über mehrere Börsen zu verwalten bzw. größere Summen überhaupt in eigenen Wallets zu verwahren. Vor koordinierten Preismanipulationen ist man so zwar auch nicht geschützt, zumindest behält man damit aber Zugriff auf die eigenen Krypto-Besitztümer und kann über diese jederzeit verfügen. (step, 22.10.2021)