Star des neuen Systems ist der 33-Megapixel-Sensor.

Foto: Sony

Sony konnte sich mit den diversen Varianten der spiegellosen Vollformatkamera A7 in den vergangenen Jahren eine treue Gefolgschaft aufbauen. Vor allem die A7 III, ein kompetenter Allrounder für Enthusiasten und auch manch Profi, überzeugte – unter anderem wegen des vergleichsweise geringen Preises. Am Donnerstag wurde mit der A7 IV nun ein Nachfolger der schon 2018 erschienenen Kamera vorgestellt, der im Dezember auf den Markt kommen soll und knapp 2.800 Euro kosten wird.

Star des neuen Systems ist der neue, rückseitig belichtete Vollformatsensor, der mit 33 statt der bisherigen 24 Megapixel auflöst und einen Dynamikbereich von 15 Stufen liefern soll. Wermutstropfen ist laut "Heise" allerdings, dass die einzelnen Pixel aufgrund der höheren Auflösung kleiner sind. Wie stark sich die Bildqualität vom Vorgänger abhebt, wird sich also zeigen.

Schönere Bilder, schnellerer Autofokus

Sony verspricht jedenfalls sanftere Abstufungen und eine größere Detailtreue bei gleichzeitiger Reduktion des Bildrauschens. Für eine schnelle Bildverarbeitung sorgt die neueste Generation des Bionz-XR-Bildprozessors, den man auch in den deutlich teureren Geschwistern Sony A1 und Sony A7S III finden kann. Serienaufnahmen sind trotzdem bloß mit bis zu zehn Bildern pro Sekunde möglich, der Speicherbuffer soll 800 Aufnahmen am Stück ermöglichen. Für entsprechend schnelle Schreibgeschwindigkeiten ist ein SD-Karten-Slot mit CFexpress-Typ-A-Speicherkarten kompatibel.

Das rückseitige LCD-Display ist jetzt auch seitlich ausschwenkbar.
Foto: Sony

Das Autofokussystem weist unterdessen 759 Phasendetektionspunkte auf, die 94 Prozent des Bildbereichs abdecken. Außerdem funktioniert das Echtzeit-Augentracking der A7 IV sowohl beim Filmen als auch Fotografien neben Menschen und allen bisherigen Tieren auch bei Vögeln. Die Erkennungsgenauigkeit soll sich im Fall menschlicher Gesichter und Augen im Vergleich zum Vorgänger um rund 30 Prozent verbessert haben.

Videofunktionen

Für Videografen interessant: 4K-Aufnahmen mit 60 Bildern pro Sekunde (10 bit 4:2:2) schafft die A7 IV offenbar nur im Super-35-Modus. Bei voller Sensorauslastung und mit 7K-Oversampling sind maximal Aufzeichnungen in 4K bei 30 fps möglich. Für wackelfreie Aufnahmen soll der In-Body-Bildstabilisator mit 5,5 Stufen sorgen. Überhitzung soll unterdessen mit einer wärmeableitenden Struktur verhindert werden, in 4K mit 60 fps sollen mindestens einstündige Aufnahmen möglich sein.

Das rückseitige LCD-Display mit einer Auflösung von 1,03 Millionen Bildpunkten ist nun auch seitlich klapp- und schwenkbar, was einige User freuen dürfte. Der Sucher löst hingegen mit 3,7 Megapixeln auf. Am Gehäuse neu ist ansonsten der oberseitig angebrachte Record-Button, mit dem umgehend Videoaufnahmen gestartet werden können.

Neu ist unter anderem der oberseitig angebrachte Record-Button.
Foto: Sony

Weiterentwicklung

Im Vergleich zum Vorgängermodell klingt die neue A7 IV zumindest auf dem Papier nach einer soliden Weiterentwicklung, um die Produktlinie bei steigender Konkurrenz von Nikon und Canon konkurrenzfähig zu halten. Ob sie auch in der Praxis überzeugen kann, wird sich mit den ersten Tests zeigen. (mick, 22.10.2021)