Rot-Kreuz-Mitarbeiter mussten nach einem Betriebsausflug zum PCR-Test. Vor dem Ausflug durchgeführte Schnelltests waren negativ.

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Das Infektionsgeschehen nimmt aktuell rasant Fahrt auf, und die steil nach oben zeigende Kurve bei den registrierten Neuansteckungen führt zu einer verstärkten Cluster-Bildung. Für pandemische Katerstimmung sorgte etwa ein Betriebsausflug des Roten Kreuzes in Linz.

Von 9. auf den 10. Oktober weilte eine 27-köpfige Sani-Gruppe auf einer Berghütte in Wagrain. Laut Augenzeugenberichten soll sich die ausgelassen feiernde Blaulicht-Mannschaft gemeinsam an einer Schnapsflasche gelabt haben. In Anwesenheit weiterer 50 deutscher Touristen. Zwei Tage nach der Rückkehr meldete sich dann ein Teilnehmer krank. Der Schnelltest war zwar noch negativ, ein angeordneter PCR-Test fiel aber dann noch positiv aus.

Wiener AKH sperrt Station

Worauf man beim Roten Kreuz das Blaulicht einschaltete und 330 Mitarbeiter durch ein PCR-Screening schickte. Am Ende stehen jetzt elf positive Fälle, neun davon waren bei der Hüttengaudi dabei. Rot-Kreuz-Sprecher Christian Hartl räumt auf Nachfrage ein, dass der Ausflug "rückblickend betrachtet vielleicht nicht so gescheit war". Aber: "Wir haben alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Es waren auch alle Teilnehmer geimpft und sind mit einem negativen Schnelltest in den Bus gestiegen." Bei zumindest einer Person müsse das Ergebnis aber eben dann falsch gewesen sein.

Im Wiener St.-Anna-Kinderspital mussten nun wegen eines Corona-Clusters Operationen verschoben werden. Zehn Angestellte des Spitals haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Mitarbeiter von zwei Stationen wurden positiv getestet und in Quarantäne abgesondert. "Der Großteil der Betroffenen war geimpft", betont ein Krankenhaussprecher. Verschoben wurden jedoch nur elektive Eingriffe, akute Operationen werden weiterhin durchgeführt.

Im AKH Wien wurde hingegen jetzt gleich die gesamte Normalpflegestation der Infektiologie "präventiv" gesperrt, weil eine bereits immunisierte Besucherin ihren Angehörigen mit Corona infiziert hat. "Daraufhin wurden nun weitere sieben Patienten und vier Mitarbeiter Covid-positiv getestet", erläutert Krankenhaussprecherin Karin Fehringer auf Anfrage.

Die betroffenen Patienten seien aktuell auf andere Stationen verlegt worden. Fehringer: "Die Mitarbeiter befinden sich symptomlos oder mit milden Symptomen in Quarantäne zu Hause." Besucher werden vor dem Eintritt in das AKH Wien überprüft, ein Nachweis im Sinne der 2,5G-Regel muss dabei vorgelegt werden. (Markus Rohrhofer, 22.10.2021)