Verhängt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein einen Lockdown für Ungeimpfte?

Foto: Regine Hendrich

Um die Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, sollen – im Fall der Fälle – lediglich Ungeimpfte in einen Lockdown geschickt werden: So lautet der Plan der Bundesregierung ab 600 belegten Corona-Intensivbetten. Österreich stolpere in eine "Pandemie der Ungeimpften", begründete das Kanzler Alexander Schallenberg. Denn Impfmuffel sind zum Motor der Corona-Krise geworden – das zeigt sich in den Zahlen: Allein in Wien sind derzeit 86 Prozent der Personen, die wegen einer Covid-19-Infektion eine intensivmedizinische Behandlung benötigen, nicht vollständig immunisiert.

Doch allein mit der Ankündigung eines etwaigen Ungeimpften-Lockdowns wird ein nächster Schritt der Spaltung der Gesellschaft gesetzt. Es wird weiter in die einen, die Guten, und die anderen, die Bösen, geteilt. Auf beiden Seiten zementiert sich der Ärger über die jeweils anderen ein.

Frust über die Politik

Und bei jenen, die sich nicht impfen lassen wollen, steigt der Frust über die Politik. Dass einem die Meinung des Staates aufgedrückt, man eingeschränkt und in letzter Konsequenz eingesperrt wird – das treibt die "Zweifler und Zauderer", wie sie Schallenberg nennt, nicht in die Impfzentren, sondern in die Arme der Corona-verharmlosenden Parteien und Gruppen. Bevor klar ist, ob es überhaupt zu Beschränkungen kommt. Anstatt um Schuldzuweisungen sollte es vielmehr um die Anstrengung gehen, dass es keinen Lockdown braucht – für niemanden. Das wollen weder die einen noch die anderen. (Oona Kroisleitner, 24.10.2021)