Berlin – Vor allem dank stark steigender Streamingumsätze dürften die Werbeerlöse von Radio und Fernsehen 2021 wieder das Vorkrisenniveau von 2019 erreichen. Die Werbeumsätze der audiovisuellen Medien in Deutschland steigen voraussichtlich um 6,5 Prozent auf gut sechs Milliarden Euro, wie der Verband Privater Medien (Vaunet) am Montag mitteilte. Im Corona-Jahr 2020 hatte es hier noch einen Rückgang um knapp sechs Prozent gegeben.

Während der Branchenverband beim linearen Radio auch 2021 im zweiten Jahr in Folge ein Minus erwartet, dürfte die Fernsehwerbung nach einem Rückgang im vorigen Jahr nun wieder um sieben Prozent zulegen – aber immer noch unter dem Vorkrisenniveau bleiben. Die Werbung in Audio-Streamingangeboten dürfte 2021 um 16 Prozent auf rund 75 Millionen Euro steigen und für die sogenannte Instream-Videowerbung prognostiziert Vaunet ein Plus von 13 Prozent auf knapp eine Milliarde Euro. Die gesamten Umsätze mit Bezahlinhalten – darunter Pay TV und kostenpflichtige Filme und Serien (Video-on-Demand) – dürften um fast neun Prozent auf 5,9 Milliarden Euro anziehen. Auch das Segment Teleshopping wuchs während der Corona-Krise weiter um fast acht Prozent und soll 2021 um weitere drei Prozent auf rund 2,3 Milliarden Euro zulegen.

Für die Umsätze aller audiovisuellen Medien samt Streaming, Bezahl-Angeboten und Teleshopping rechnet Vaunet für 2021 mit 6,9 Prozent Wachstum auf 14,3 Milliarden Euro, nach einem Plus von 3,7 Prozent im Vorjahr. "Während die Nutzung von Radio, Fernsehen und Streamingangeboten in der Krise weiter gestiegen ist, hatte vor allem die Corona-bedingte Zurückhaltung von Werbekunden zum Teil erhebliche Umsatzrückgänge zur Folge", sagte Vaunet-Geschäftsführer Frank Giersberg. So dürfe die insgesamt positive Prognose für 2021 auch nicht darüber hinwegtäuschen, "dass einzelne Segmente und Unternehmen in Folge der Pandemie immer noch unter erheblichem wirtschaftlichem Druck stehen". (APA, Reuters, 25.10.2021)