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Die Verhandlungen über die Wiederherstellung des Wiener Atomabkommens von 2015 wurden nach dem Regierungswechsel in Teheran unterbrochen.

Foto: Reuters/LISI NIESNER

Brüssel – Der Iran will eigenen Angaben zufolge in dieser Woche mit der Europäischen Union über den Atomstreit beraten. Die Gespräche sollen am Mittwoch in Brüssel stattfinden, twitterte Vizeaußenminister Ali Bagheri am Montag. Dort werde er sich erneut mit dem Vize-Außenbeauftragten der EU, Enrique Mora, treffen, um vor den erneuten Atomverhandlungen in Wien die verbliebenen Differenzen zu klären und somit "ergebnisorientierte" Gespräche zu ermöglichen.

Bereits vor zwei Wochen hatten sich die beiden Diplomaten in Teheran getroffen. Ergebnisse wurden dabei keine erzielt.

Die im April wieder aufgenommenen Verhandlungen über die Wiederherstellung des Wiener Abkommens von 2015 wurden nach der Präsidentenwahl im Juni und dem Regierungswechsel in Teheran unterbrochen. China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland bemühen sich um die Rückkehr der USA zu dem Abkommen. Der Iran soll zudem technische Verpflichtungen eingehen.

IAEA will Kontrollen verschärfen

Der Wiener Deal sollte den Bau iranischer Atomwaffen verhindern. Im Gegenzug sollten die Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden. Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte die Vereinbarung 2018 aufgekündigt und Wirtschaftssanktionen gegen den Iran erneuert. Die Sanktionen sind mitverantwortlich für die bisher schlimmste Wirtschaftskrise des Landes. Als Reaktion auf die US-Sanktionen begann Teheran 2019, die ihm im Abkommen auferlegten technischen Beschränkungen zu überschreiten. Unter anderem erhöhte das Land die Urananreicherung von den erlaubten 3,67 auf 60 Prozent.

Unterdessen sah sich die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien veranlasst, die Atomanlage in Natanz verschärft zu kontrollieren. Ursache dafür ist ein Bericht, der die Ausweitung der Urananreicherung beschreibt: Demnach werde bereits auf 20 Prozent angereichertes Uran weiter angereichert. Damit verringert sich die Zeit zur Anreicherung auf einen höheren Grad. (APA, red, 25.10.2021)