Reichenau/Rax – Ein riesiger Waldbrand hat am Feiertag in Hirschwang in der Marktgemeinde Reichenau an der Rax (Bezirk Neunkirchen) gewütet und einen Verletzten gefordert. Mit einem Flächenausmaß von 115 Hektar handle es sich um "den größten Waldbrand, den es je in Österreich gab", erklärte der Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos Niederösterreich, Franz Resperger, am Dienstag. Problematisch waren für die Einsatzkräfte die steile Hanglage und der Wind.

Der Brand ist noch nicht unter Kontrolle.
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Rasche Ausbreitung

Ausgebrochen war das Feuer schon am Montag und es breitete sich extrem rasch aus, innerhalb von zehn Stunden von fünf auf über 100 Hektar. Die teils senkrechten Felswände in dem Gebiet seien ein Riesenproblem, immer wieder breche Gestein aus, so Resperger. Dadurch wurde auch ein Feuerwehrmann – nicht lebensgefährlich – verletzt, er wurde ins Krankenhaus gebracht. Sorge bereitete den Einsatzkräften außerdem, dass das Feuer auf die vom derzeit betroffenen Gebiet vis-a-vis liegende Rax übergreifen könnte. An den neuralgischen Punkten seien daher Einheiten positioniert, um Funkenflug zu verhindern.

Bundesheerunterstützung

Insgesamt waren 300 Feuerwehrleute von 23 Feuerwehren im Einsatz. Brandbekämpfungsmaßnahmen vom Boden aus waren aufgrund der Steilhänge in dem Gebiet unmöglich, erläuterte der Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Huber.

Insgesamt waren 300 Feuerwehrleute im Einsatz.
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Am Dienstagvormittag waren daher bereits zwei Hubschrauber des Bundesheeres und vier Fluggeräte des Innenministeriums im Einsatz. Am Nachmittag stellte das Bundesheer zwei weitere Hubschrauber, die direkt von der Leistungsschau am Heldenplatz kamen, zur Verfügung. Insgesamt waren somit acht Helikopter, darunter zwei Agusta Bell 212 und zwei Black Hawk, beim Einsatz an der Rax, so Bundesheersprecher Michael Bauer.

Das betroffene Brandgebiet ist großteils in Besitz der Gemeinde Wien.
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Ungünstige Wetterprognose

"Der Brand ist noch nicht unter Kontrolle und die Wetterprognose ist keine gute", stellte Resperger fest. Für die nächsten fünf Tage gebe es keinen Regen und zusätzlich Ostwind. Die Einsatzkräfte schlugen Schneisen ins noch nicht betroffene Gebiet, um einen sogenannten Feuersprung zu vermeiden. Aufgestellt wurden auch Falttanks, aus denen die Hubschrauber Wasser entnahmen. Resperger erklärte weiters, dass Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner und der Wiener Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) am Einsatzort waren, um sich ein Bild zu machen. Das betroffene Gebiet sei großteils in Besitz der Stadtgemeinde Wien. (APA, 26.10.2021)