Vor den Augen der Weltöffentlichkeit wurden die Impfstoffe gegen Sars-CoV-2 schon milliardenfach verabreicht. Sie kommen noch immer Tag für Tag millionenfach rund um den Globus zum Einsatz. Kaum ein Medikament wurde besser untersucht. Zudem kennt die Wissenschaft ganz generell kaum bis gar keine Fälle von spät auftretenden Nebenwirkungen nach einer Impfung. Umso absurder erscheint es, dass ein beachtlicher Teil der österreichischen Bevölkerung weiterhin die Impfung mehr fürchtet als die Krankheit.

Impfstoffe gegen Sars-CoV-2 kommen Tag für Tag millionenfach rund um den Globus zum Einsatz.
Foto: imago images/Jochen Eckel

Corona hat zutage gebracht, wie problematisch der hiesige Zugang zu Forschung und Innovation ist. Dass die Impfquote in Österreich, in dem man Wissenschaftsskepsis traditionell unreflektiert mit einem gewissen Stolz vor sich herträgt, kaum vom Fleck kommt, ist allerdings kein schicksalhafter Zustand. Länder mit 80 Prozent Durchimpfungsraten haben sich diese erkämpft: durch schnelles, effektives Vorgehen (Dänemark); durch früh gesetzte, teilweise unpopuläre Schritte wie 3G am Arbeitsplatz und kostenpflichtige Tests (Italien); durch eine generalstabsmäßig durchgezogene Kampagne (Portugal).

Die Politik muss sich mehr um all jene, die noch zögern, mit auf Zielgruppen und Bedürfnisse abgestimmter Kommunikation abseits der klassischen Medien- und Politikkanäle bemühen. Sie täte außerdem gut dran, ein besseres Verständnis von der Wissenschaft und ihren Methoden zu vermitteln. (Anna Giulia Fink, 2810.2021)