Die Regierung baut ein "Bundeslagezentrum" für Krisen. Das geht nicht ohne einen Innenminister Nehammer im Verkündigungsmodus: "Tief unter dem Innenministerium" wird das sein, im vierten Untergeschoß, wird 27 Millionen kosten. Dort werden die Fäden der Republik zusammenlaufen, es gibt eine 24-Stunden-Lagebeurteilung, wahrscheinlich jede Menge Bildschirme und Telefone, in die hektisch hineingebrüllt wird. Wer spielt den Boss, wer den Experten-Nerd, wer die fesche Kommunikationschefin? Äh, Tschuldigung, das kommt davon, wenn man zu viel amerikanische Weltuntergangsfilme sieht.

Innenminister Karl Nehammer.
Foto: imago images/SEPA.Media

So ein Lagezentrum ist wahrscheinlich wichtig. Aber wird da nicht die Hardware vor der Software gebaut, wie es auf dem Blog DieSubstanz.at heißt? Das Problem bei Corona war ja, dass es mindestens drei verschiedene Datenquellen gab/gibt (Ages, Innenministerium, Gesundheitsministerium), die Bundesländer machten, was sie wollten (bei manchen war das positiv, bei anderen negativ) – und das Hauptproblem, dass über alldem das "Prinzip Inszenierung" der türkisen Spinmeister schwebte.

Ein Krisensicherheitsgesetz soll das Ganze irgendwie auf die Reihe bringen. Es soll sogar mit der Opposition besprochen werden! Gut, aber für manche (Nehammer) scheint es schwer zu sein, von der türkisen Programmierung runterzukommen. Und: So ein "Bunker" ist natürlich auch ein Machtzentrum. (Hans Rauscher, 27.10.2021)