Rendi-Wagner springt auf den Zug auf und lädt Thiem zum Impfgespräch.

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Wien – Nun mischt sich auch SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner in die Debatte über die Zögerlichkeit in Sachen Corona-Impfung von Dominic Thiem ein. Während Herbert Kickl (FPÖ) gegen Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) wettert, weil dieser dem Tennisspieler die Impfung nach Anfrage ans Herz gelegt hatte, lädt die Medizinerin den vormaligen US-Open-Sieger via Twitter zu einem Impfgespräch ein: "Denn zur Impfung muss man überzeugt werden, nicht gezwungen", so Rendi-Wagner in Richtung Mückstein, der Thiem aufgefordert hatte, nicht auf einen Totimpfstoff zu warten.

Impfen sei wichtig. Aber Nichtgeimpfte persönlich unter Druck zu setzen sei der falsche Weg, glaubt Rendi-Wagner. Bleibt abzuwarten, ob Thiem die Einladung annehmen wird. Bislang hat es weder von ihm noch von seinem Vater oder seinem Management dazu ein Statement gegeben.

Die FPÖ bezeichnete den jüngsten Auftritt von Mückstein als Propaganda. Man knöpfe sich nun Österreichs Tennis-Aushängeschild Dominic Thiem vor, um ihn in die Nadel zu treiben. Kickl: "Dominic Thiem ist ein Spitzensportler, dessen größtes Kapital sein Körper ist, um Höchstleistungen am Tennisplatz abrufen zu können. Gemeinsam mit seinem Ärzteteam hat sich Thiem entschlossen, noch mit einer Impfung zu warten. Es steht dem Gesundheitsminister schlicht nicht zu, hier wie ein Allwissender aufzutreten und Österreichs Tennis-Ass zu einer Impfung aufzufordern. Das ist letztklassig und perfide!", so der Parteiobmann der FPÖ.

Mückstein hatte am Vortag gesagt, der Totimpfstoff komme nicht vor kommendem Jahr und biete keine Vorteile gegenüber den bereits jetzt erhältlichen Impfstoffen. Thiem hatte zuvor eine Präferenz für diese Art von Impfstoff geäußert, aber auch gemeint, sich gegebenenfalls mit einem anderen Vakzin immunisieren zu lassen, damit er an den Australian Open teilnehmen kann. Beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres dürfen nur geimpfte Spieler antreten. (APA, honz, 28.10.2021)