Fast zwei Jahre lang galt die pazifische Inselgruppe Tonga als sicherer Hafen: Es wurde dort kein einziger Corona-Fall registriert – bis jetzt: Ein Passagier eines Rückführungsflugs mit Startflughafen Christchurch auf der Südinsel Neuseelands ist positiv getestet worden. Die Person wurde zusammen mit 214 weiteren Passagieren in einem Hotel unter Quarantäne gestellt.

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Tongas Premier Pohiva Tu'i'onetoa bereitet die Bevölkerung auf einen möglichen Lockdown vor (Archivbild vom September 2021).
Foto: UN Web TV via AP

Laut Berichten lokaler Medien waren an Bord des Flugzeugs auch Saisonarbeiter und mehrere Vertreter der Olympiamannschaft Tongas. Diese waren seit August in Neuseeland gestrandet, nachdem Tonga ihnen die Einreise verweigert hatte, weil auf ihrer Stop-over-Destination Neuseeland mehrere Covid-Fälle registriert worden waren.

Tonga fährt seit Pandemiebeginn eine sehr restriktive Politik und schloss gleich Anfang 2020 seinen Grenzverkehr, vor allem aus finanziellen Gründen: Das Gesundheitssystem des Staates gilt als unterbudgetiert. Nur ein Drittel der infrage kommenden Bevölkerung ist vollständig geimpft, knapp die Hälfte hat immerhin den ersten Stich erhalten.

Infizierter ist doppelt geimpft

Der Premierminister von Tonga, Pohiva Tu'i'onetoa, wandte sich im Fernsehen mit der Warnung an die Bevölkerung des knapp 110.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Inselkönigreichs, dass man sich vorsorglich auf einen Lockdown vorbereiten solle: Innerhalb der nächsten Tage werde man wohl mit Sicherheit wissen, ob es bei einem Ansteckungsfall bleibe oder ob man tatsächlich das öffentliche Leben einschränken oder sogar blockieren müsse.

Der Infektionsfall ist insofern besonders, als die betroffene Person laut Medienberichten mit dem Biontech-Pfizer-Vakzin doppelt geimpft ist und zusätzlich bei der Ausreise einen negativen Test vorgelegt habe.

Tonga gehörte bis dato zu einem sehr exklusiven Klub an Staaten, die von der Pandemie verschont wurden. Die nahe gelegenen Fidschi-Inseln (rund 700 Kilometer westlich) verzeichneten hingegen schon im April die ersten Infektionsfälle.

Für Aufmerksamkeit sorgte die Nachricht natürlich auch am "Ursprungsort" der Infektion: Die Gesundheitsbehörde in Christchurch meldete am Donnerstag zwei Fälle, gefolgt von weiteren zwei Fällen am Freitag. Es handelt sich um das erste registrierte Auftreten des Virus in der neuseeländischen Metropole seit rund einem Jahr. (red, 29.10.2021)