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Ethereum befindet sich im Höhenflug.

Foto: DADO RUVIC/Reuters

Während die Bitcoin-Kursrallye in den vergangenen Tagen eine Verschnaufpause einlegte und sich bei 60.000 Dollar einpendelte, stehen die Zeichen bei der zweitgrößten Kryptowährung, Ethereum, weiterhin auf Rekordjagd. Am Freitag wurde das im Mai aufgestellte Allzeithoch von knapp unter 4.400 Dollar erstmals wieder übertroffen und legte damit im Vergleich zum Vormonat um 45 Prozent zu.

Preis von 10.000

Mit den jüngsten Preissteigerungen festigt Ethereum damit seine Position als klare Nummer zwei hinter Bitcoin. Einige Kryptoexperten rechnen damit, dass die digitale Währung im Laufe der kommenden Monate auf bis zu 10.000 Dollar ansteigen und damit sogar Bitcoin die Topposition streitig machen könnte. Für die hohe Nachfrage und damit günstige Wertentwicklung spielen mehrere Faktoren eine Rolle.

Mitverantwortlich für den Hype sind grundsätzliche Änderungen am Protokoll beziehungsweise wie Transaktionen abgewickelt werden. Seit der "London Hard Fork" beziehungsweise dem Upgrade EIP 1559 im August 2021 werden bei jeder Transaktion Ethereum-Gebühren vernichtet. Das führt dazu, dass die Menge der sich im Umlauf befindlichen Ether-Tokens mit der Zeit sinken wird und die Kryptowährung einen deflationären Charakter bekommt.

Mehr Ethereum vernichtet als produziert

Genau dies dürfte bereits jetzt schlagend werden. Aufgrund eines hohen Transaktionsvolumens auf der Blockchain wurde von 28. auf 29. Oktober mehr Ethereum "verbrannt" als neu produziert. Den 15.109 erzeugten ETH-Token standen 16.710 ETH-Token gegenüber, die im Zuge von Transfers vernichtet wurden. Neben der dezentralen Kryptoplattform Uniswap und dem Dollar-Stablecoin Tether, die auf der Ethereum-Plattform aufsetzen, sorgt derzeit auch der Hype um die Spaßwährung Shiba Inu für das hohe Transaktionsvolumen.

Anders als Bitcoin, das sich immer mehr zu einer statischen digitalen Wertanlage entwickelt, wird die Ethereum-Blockchain von einer Vielzahl an Kryptoprojekten genutzt. Neben dem NFT-Boom spielt sich auch der Großteil dezentraler Finanzprojekte (DeFi) auf der Plattform ab. Daher rechnen Kryptoexperten damit, dass die zweitgrößte Währung in den nächsten Monaten noch groß auftrumpfen könnte.

Großinvestor Raoul Pal, der zunächst vor allem in Bitcoin investierte, hat mittlerweile Ethereum als sein Lieblingsprojekt auserkoren. Er habe die größte Summe, die er jemals investiert habe, in Ethereum gesteckt, teilte Pal auf Twitter mit. Der Investor rechnet zudem nicht mit einem – von vielen vorausgesagten – schnellen Ende des aktuellen Hypes, sondern gab als Zeithorizont für sein risikoreiches Investment sechs bis neun Monate an. (step, 30.10.2021)