Facebook ist nicht mehr Facebook. Zumindest namentlich – künftig heißt der Social-Media-Konzern Meta. Damit soll der neue Fokus betont werden: Hier soll der Nachfolger des Internets entstehen, eine Verknüpfung von virtueller und erweiterter Realität. Möglich werden soll das auch durch spezielle Brillen, die solche Welten darstellen können, 3D-Inhalte und die dafür notwendige Software. Nach und nach will Facebook mit seinen Plattformen so zum Teil unserer alltäglichen, analogen Realität werden – also wortwörtlich das sehen, was wir sehen. Und darin eingreifen.

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Künftig heißt der Social-Media-Konzern Facebook Meta.
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Den einen oder anderen Beobachter dürfte diese Entwicklung stutzig machen. Facebook wird dafür verantwortlich gemacht, dass in seinen Netzwerken Desinformation verbreitet, Wahlbeeinflussung und Verhetzung betrieben werden. Dazu gibt es Kritik beim Thema Datenschutz, auch die zunehmende Monopolstellung wird argwöhnisch betrachtet.

Ist "Meta" also das richtige Unternehmen, um uns in die neue, digitale Zukunft zu führen? Die einzige Firma mit diesem Ziel ist sie nämlich nicht – auch andere IT-Konzerne arbeiten schon länger an Konzepten rund um Augmented Reality, also dass unsere Realität virtuell erweitert wird.

Um sich zu behaupten, braucht es einen eindeutigen Kulturwandel bei Facebook. Denn wenn der Konzern künftig wirklich unser erweitertes Auge sein soll, muss er sich auch seiner gesellschaftlichen Verantwortung stellen – statt Profit stets über alles andere zu heben. Die bisherigen Bemühungen in diesem Bereich lassen daran aber eher zweifeln.(Muzayen Al-Youssef, 29.10.2021)