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Die größte Kryptowährung der Welt erblickte genau vor 13 Jahren – zumindest auf dem Papier – die Welt

Foto: Edgar Su/Reuters

Am 31. Oktober 2008, also genau vor 13 Jahren, war es soweit. Unter dem Titel "Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System" veröffentlichte ein gewisser Satoshi Nakamoto seine Abhandlung über ein dezentrales elektronisches Bezahlsystem, das unabhängig von Finanzinstituten Transaktionen ermöglicht. Der Rest ist Geschichte. Am 3. Jänner 2009 ging das Netzwerk in Betrieb. Die Identität des Bitcoin-Erfinders oder der -Erfinderin bleibt bis heute ein Rätsel.

Enorme Preissteigerung von Bitcoin

In den 13 Jahren hat sich die Kryptowährung von einer verrückten Idee – der Ausgabepreis lag bei 0,0008 Dollar – zu einem der wertvollsten Anlage- und Spekulationsobjekte entwickelt. Nach diversen Kursrallyes und Totalabstürzen liegt der Kurs aktuell bei knapp über 60.000 Dollar. Wenn man den bisherigen Höchststand von 66.000 Dollar heranzieht, kommt man auf eine astronomische Preissteigerung von 8,2 Milliarden Prozent im Vergleich zum Anfangskurs.

Die aktuelle Marke dürfte laut Kryptoanalysten nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zu einem sechsstelligen Dollarbetrag sein. Der Trading-Blog Decentrader etwa rechnet damit, dass der Kurs von Bitcoin nach der Überwindung von 60.000 Dollar erst wieder bei 85.000 bis 90.000 Dollar eine größere Hürde zu erwarten habe. Die Analysten stützen diese Prognose auf die verfügbaren Chart-Indikatoren, aber auch Daten zur Verfügbarkeit von Bitcoin auf den gängigen Kryptobörsen.

Decentrader

Bitcoin-Bestand bleibt niedrig

Denn der Bestand auf den Plattformen, wo Bitcoin aktiv gehandelt wird, steuert auf einen absoluten Tiefstand zu. Je weniger Bitcoin auf den gängigen Börsen auftaucht und stattdessen in sichere externe Offline-Speicher verfrachtet wurde, desto weniger ist mit einer schnellen Veräußerung – etwa durch Großinvestoren – zu rechnen. Ungeachtet kleinerer Kurskorrektoren wie in den vergangenen Tagen deutet das darauf hin, dass die meisten Bitcoin-Besitzer ihre digitalen Besitztümer eher halten, oder wie es im Kryptoslang so schön heißt: "hodln".

Wie Satoshi Nakamoto die Umsetzung der ursprünglichen Idee sowie die Weiterentwicklung 13 Jahre später beurteilen würde, bleibt reinste Spekulation. Die Vision, dass Bitcoin als alternatives Zahlungssystem etablierte Währungen ablösen könnte, hat sich bisher nicht wirklich bewahrheitet. Vielmehr entwickelt sich die älteste Kryptowährung eher zu einer digitalen Wertanlage bzw. Pendant zu Edelmetallen wie Gold.

Alternative Kryptoplattformen schneller, günstiger

Für schnelle Transaktionen haben sich andere Krypto-Blockchains wie Ethereum sowie deutlich energieeffizientere und günstigere Plattformen wie Polkadot, Solana oder Cardano in Stellung gebracht, mit denen die Vision von Satoshi Nakamoto in den kommenden Jahren Realität werden könnte. Die großen Finanzplayer – von nationalen Notenbanken bis hin zu Regierungen und Fondsbetreiber – werden auf dem Weg aber ebenfalls mitreden und ihre Fäden ziehen. (step, 31.10.2021)