Zverev ließ in Wien nichts anbrennen.

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Tiafoe hat es immerhin bis ins Finale geschafft.

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Der Wiensieger mit der Siegertrophäe.

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Wien – Einen würdigen Schlusspunkt hinter eine außergewöhnliche Turnierwoche haben am Sonntag Alexander Zverev und Frances Tiafoe im Finale des Erste Bank Open in Wien gesetzt. Der 24-jährige Olympiasieger aus Deutschland kürte sich vor 7.600 Fans gegen den Überraschungsmann aus den USA nach 1:35 Stunden mit 7:5,6:4 zum Sieger. Zverev ist damit der erste deutsche Wien-Sieger seit Tommy Haas 2013. Er holte den fünften Titel in dieser Saison, insgesamt ist es bereits der 18. seiner Karriere.

Nachdem schon Turnierdirektor Herwig Straka von einer besonders tollen Woche geschwärmt hatte, standen auch Zverev und Tiafoe dem nicht nach. "Das war eine der schönsten Wochen des Jahres für mich. Ich hoffe, es wird nicht das letzte Mal sein und ich komme nächstes Jahr wieder", sagte Zverev bei der Siegerehrung auch in Richtung Straka.

Sehr emotional und sympathisch waren auch seine Worte in Richtung Publikum, das in Zeiten der Coronavirus-Pandemie dank 2G-Konzept für tolle Stimmung gesorgt hat. "Ich habe es oft gesagt, der Sport hat Zuschauer vermisst. Es war unglaublich besonders, Tausende Menschen wieder zu sehen. Ihr habt uns gezeigt, wie schön es sein kann vor vollen Stadien zu spielen. Ich bin überglücklich, dass ich gleich diese Trophäe hochheben kann, bis nächstes Jahr!"

500 Punkte für das ATP-Ranking

Zverev, der schon länger für die ATP Finals qualifiziert ist, darf sich über 500 Zähler für das ATP-Ranking und einen Siegerscheck in Höhe von 275.074 Euro freuen. Für Tiafoe blieben 300 Punkte sowie 162.000 Euro als Gage. Der 23-jährige US-Amerikaner wird sich im Ranking von Platz 49 auf 41 verbessern, Zverev bleibt weiterhin Vierter. Im Head-to-Head mit Tiafoe stellte Zverev nun bereits auf 6:1.

Für Tiafoe war es gar "die beste Woche meines Lebens." "Mann, bin ich müde. Danke an euch Fans, ihr seid wie verrückt hinter mir gestanden, das ist sehr emotional für mich." Tiafoe, der auch viel Zuspruch von Zverev, den er schon über zehn Jahre kennt, erhalten hat, hat sich in Wien viel Selbstvertrauen geholt. "Ich kann es nicht erwarten, was 2022 auf mich wartet."

Zuvor hatte Tiafoe, der nach seinem Lauf von der Qualifikation als er u.a. Lucas Miedler knapp mit 6:7(5),6:4,6:3 ausgeschaltet hatte, bis ins Endspiel seine letzten Kräfte mobilisiert. Wieder versuchte er durch Einbeziehung des Publikums das Momentum an sich zu reißen, doch dafür war Zverev letztlich zu abgebrüht.

Ein Break zum 7:5 im ersten Satz und eines zum 6:4 im zweiten bedeuteten den Sieg für den Hamburger. Zverev meinte danach in Richtung seines Gegners, dass er ihn "wenn du deinen Scheiß zusammenhältst" bald in den Top Ten erwartet. "Tennis braucht dich!"

Auch bei seiner neuen Freundin, der Schauspielerin Sophia Thomalla, bedankte sich Zverev. "Danke, dass du an meiner Seite bist seit neuerdings. Ich hoffe, das wird nicht das letzte Mal sein, dass wir zusammen eine Trophäe anfassen. Noch zehn Jahre musst du es mit mir auf der Tour aushalten." (APA, red, 31.10.2021)