Dominic Thiem steigt in absehbarer Zeit in den Tennisbetrieb ein. Er will sich wieder mit den Größen messen.

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Nach einer nahezu ausufernden Debatte über seinen Impfstatus hat Dominic Thiem eingelenkt. Er hat bereits in der vergangenen Woche die erste Corona-Teilimpfung erhalten und bestätigt: "Was mich betrifft, ich bin geimpft", ließ er wissen und betonte, dass er angekündigt hatte, sich impfen lassen zu wollen. Über seinen Impfstatus war aber eine politische Diskussion entbrannt. "Hoffentlich kommt es das nächste Mal nicht so weit wie vergangene Woche", sagte Thiem. Der Schritt wurde rein sportlich gesehen vor allem mit Blick auf das Antreten bei den Australian Open im Jänner notwendig.

Das Comeback auf dem Court ist bereits für Mitte Dezember vorgesehen. Am Dienstag wurde Thiems Teilnahme beim Exhibition-Turnier in Abu Dhabi bestätigt. Wie der Veranstalter des Events (16. bis 18. Dezember) in den Vereinigten Arabischen Emiraten bekanntgab, wurde mit dem 28-Jährigen eine Übereinkunft erzielt.

Thiem pausiert nach einer Handgelenksverletzung seit Juni. Die Mubadala World Tennis Championship kämen zur rechten Zeit für die angestrebte Rückkehr auf den Court, gab Thiem auf der Homepage des Turniers bekannt. "Die Championship gibt mir die perfekte Möglichkeit, mein Comeback fortzusetzen und gegen Top-Leute der Tour zu spielen", ließ der in der Weltrangliste auf Platz zwölf zurückgefallene Niederösterreicher wissen.

Thiem habe am Dienstag eine weitere MRI-Untersuchung absolviert, mit einem erfreulichen Ergebnis. "Meine Handgelenksverletzung ist signifikant besser geworden", schrieb der US-Open-Sieger 2020. "Vor einigen Wochen habe ich mit Softbällen zu spielen begonnen, gestern (Montag, Anm.) habe ich zu normalen Tennisbällen gewechselt. Mein Team und ich glauben stark daran, dass ich später dieses Jahr zum Wettkampf zurückkehren kann." In Abu Dhabi als Teilnehmer fix sind zudem der Norweger Casper Ruud und der Kanadier Denis Shapovalov.

Kein Gespräch

Die Einreise nach Abu Dhabi ist für Nichtgeimpfte mit einer mehrtägigen Quarantäne verbunden. Dies würde Thiem mit einem vollständigen Impfstatus erspart bleiben. Nachdem er vor drei Wochen öffentlich geäußert hatte, nicht geimpft zu sein, weil er auf einen Totimpfstoff warte, gab es Kritik. In einer mitunter skurril anmutenden Diskussion äußerten auch Politiker ihre Meinungen zum Zögern des Sportlers. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) rief Thiem dazu auf, nicht auf den Totimpfstoff zu warten. Und SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, eine Ärztin, lud den US-Open-Sieger von 2020 zu einem persönlichen Gespräch ein. Es hat nie stattgefunden.

Der australische Bundesstaat Victoria hatte zuletzt wieder bekräftigt, ungeimpften Spielern keine Ausnahmebewilligung für die Teilnahme an den Australian Open zu erteilen. Sollte es dabei bleiben, dürften wohl einige Asse in Melbourne fehlen. Zum Beispiel der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic, der Serbe lehnt die Impfung ab. Ein Sinneswandel ist nicht gänzlich auszuschließen. Laut ATP- und WTA-Angaben sind derzeit nur rund 65 Prozent der Spieler und Spielerinnen geimpft. Im Profifußball ist die Quote deutlich höher. Ob Ungeimpfte an dem am 17. Jänner beginnenden Major teilnehmen dürfen, ist offiziell weiterhin nicht entschieden.

In Abu Dhabi will auch Rafael Nadal antreten, wie er bei einem Sponsortermin in Paris verriet. Der Plan sei, danach noch ein weiteres Turnier vor den Australian Open zu absolvieren. "Das ist mein Ziel, und wir arbeiten hart daran."

Völlig fertig

Der 35-jährige Spanier laborierte heuer an Rückenproblemen, ehe ihn eine Fußverletzung im August endgültig stoppte. Den Klassiker in Wimbledon verpasste er ebenso wie die Olympischen Spiele in Tokio und die US Open. Der Fuß müsse noch ein wenig ausheilen, berichtete Nadal. Er könne aber bereits Trainingseinheiten über eineinhalb Stunden absolvieren. "Danach bin ich fertig. Und noch nicht schmerzfrei. Aber es wird besser." (hac, APA, 2.11.2021)