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Warum habe ich den Job nicht bekommen? Diese Frage stellen sich viele, wenn auf das Bewerbungsgespräch eine Absage folgt.

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Man steckt viel Zeit und Energie in die Bewerbungsunterlagen, das Vorstellungsgespräch verlässt man mit einem positiven Gefühl, und dann heißt es erst einmal warten. Voller Euphorie und Optimismus bereitet man sich seelisch schon auf die neue berufliche Herausforderung vor, bis dann eine Absage im Postfach landet und die Enttäuschung umso größer ist.

Bei vielen Jobsuchenden wirft das eine Frage auf: Warum habe ich den Job nicht bekommen, obwohl ich alle relevanten Kriterien erfülle? Aus der meist kurzen Absage des Unternehmens sind in der Regel keine Gründe ersichtlich. Und nicht selten kann das bei Bewerberinnen und Bewerbern zu Unsicherheit und Selbstzweifel führen.

Und jetzt? Um gar nicht erst in negative Gedanken abzudriften, kann man vom Unternehmen Feedback einholen. Denn auch wenn die Rückmeldung nicht so ausgefallen ist, wie man es erhofft hatte, ist es ratsam, freundlich darauf zu antworten. In der Antwort kann man der Firma außerdem anbieten, die Bewerbung in Evidenz zu halten, um bei zukünftigen Ausschreibungen kontaktiert zu werden.

Während ein individuelles Feedback des Unternehmens wertvoll für künftige Bewerbungen sein kann, schadet es auch nicht, häufige Gründe für Absagen zu kennen und bei Rückschlägen im Hinterkopf zu behalten. Welche das sind, lesen Sie hier:

1. Eine andere Person ist besser geeignet

Der Hauptgrund für Jobabsagen wird meist auch von den Unternehmen preisgegeben: Die Entscheidung ist auf eine andere Bewerberin oder einen anderen Bewerber gefallen. Das mag zwar zunächst den Frust nicht lindern, und welches Kriterium nun wirklich den Unterschied gemacht hat, werden Sie selten erfahren, aber: Das bedeutet nicht, dass Sie grundsätzlich nicht für die Stelle geeignet sind. Schließlich ist meist eine Reihe an qualifizierten Kandidatinnen und Kandidaten im Auswahlprozess. Je nachdem, in welcher Branche Sie suchen, kommt oftmals eine Vielzahl an Bewerbungen auf nur eine Jobausschreibung.

2. Der Cultural Fit ist nicht gegeben

Das mag zwar auf den ersten Blick wirken, als würde es an Ihnen liegen: Lassen Sie sich aber von einer fehlenden Übereinstimmung zwischen Ihrer Arbeitsweise und Ihren Werten und jenen des Unternehmens nicht verunsichern. Genauso wie es einer Firma wichtig sein sollte, dass neue Mitarbeitende gut in das bestehende Team und zu der Kultur des Unternehmens passen, sollten auch Sie auf diese Faktoren achten. Rückblickend war es womöglich auch für Sie absehbar, dass Sie sich in der Firma langfristig nicht wohlgefühlt hätten.

3. Zu hohe Qualifikation für den Job

Wer bereits lange auf der Suche nach einem Job ist, bewirbt sich mitunter auch für Positionen, die der eigenen Qualifikation überhaupt nicht entsprechen. Gerade wenn man sich aus Verzweiflung auf Ausschreibungen bewirbt, für die man deutlich überqualifiziert ist, schmerzt die Absage noch einmal mehr. Vergessen Sie aber nicht: Mit einer Zusage würden Sie sich auf lange Sicht selbst keinen Gefallen tun. Das ist auch der Grund, warum manche Arbeitgeber Kandidatinnen und Kandidaten mit zu hoher Qualifikation für Tätigkeiten nicht in Betracht ziehen.

4. Schlechtes Timing

Manchmal entscheidet auch der Zeitpunkt der Bewerbung über eine Zu- oder Absage. Würde der Job grundsätzlich gut passen, aber Sie haben sich zu spät beworben, kann es sein, dass der Auswahlprozess schon zu weit fortgeschritten ist und bereits eine Entscheidung getroffen wurde. Das kann auch passieren, wenn kein Datum für einen Einsendeschluss der Bewerbungsunterlagen angegeben wurde. Ein anderes Szenario: Das Unternehmen möchte die Stelle so schnell wie möglich besetzen. Aufgrund langer Kündigungsfristen oder eines Umzugs zum Unternehmensstandort fällt die Entscheidung auf eine andere Kandidatin oder einen Kandidaten mit vergleichbarem Profil. In beiden Fällen scheitert die Zusage jedenfalls nicht an Ihrer Qualifikation.

5. Der Job ist schon vergeben

Manchmal passiert es auch, dass Unternehmen Stellen ausschreiben, für die sie eigentlich schon eine Besetzung haben. Doch wozu machen Firmen das? Einerseits ist es ein offenes Geheimnis, dass Jobs manchmal nur dem Anschein nach ausgeschrieben werden. Andererseits setzen manche Unternehmen tatsächlich darauf, alle Positionen öffentlich auszuschreiben, auch wenn es intern bereits qualifizierte Personen gibt. Dadurch sollen auch Kandidatinnen und Kandidaten außerhalb des Unternehmens eine Chance auf den Job bekommen. Wenn die Entscheidung dann doch auf die bereits beschäftigte Person fällt, macht Sie das nicht ungeeignet für die Stelle. Manchmal möchten Unternehmen auch den Bewerbermarkt abklopfen, um Beschäftigte für künftige Stellen in ihren Talente-Pool aufzunehmen. Das eröffnet zumindest Chancen für die Zukunft, wenn die Bewerbung in Evidenz gehalten wird. (red, 3.11.2021)